Lokalsport Handballer stehen vor großer Aufgabe

Langenfeld · Der Drittliga-Aufsteiger SG Langenfeld trifft als Vorletzter auf den Tabellenführer Neusser HV. Das Team von Trainer Dennis Werkmeister will das Beste aus der Rolle des Außenseiters machen - und eine Überraschung versuchen.

 Sonderbehandlung: Kapitän Matthias Herff (grünes Trikot) und die Langenfelder Handballer müssen sich fürs Heimspiel gegen Neuss auf eine kompromisslos zupackende Abwehr des Spitzenreiters einrichten.

Sonderbehandlung: Kapitän Matthias Herff (grünes Trikot) und die Langenfelder Handballer müssen sich fürs Heimspiel gegen Neuss auf eine kompromisslos zupackende Abwehr des Spitzenreiters einrichten.

Foto: Ralph Matzerath

Die Drittliga-Handballer der SG Langenfeld (SGL) haben es derzeit mit den Schwergewichten in ihrer Klasse zu tun. So könnte auch der mühselige Weg von Bergsteigern aussehen, die sich durch die Achttausender dieser Welt arbeiten. Den "K2" mit 8611 Metern auf der Grenze zwischen Pakistan und China hat die SGL ja hinter sich - nach dem 24:35 vom vergangenen Wochenende beim Tabellenzweiten VfL Eintracht Hagen. Nun steht der Aufsteiger vor der Frage, wie er heute Abend (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) den 8848 Meter hohen Mount Everest im Himalaya-Gebirge ordentlich bewältigen kann. Der Gegner ist wohl tatsächlich noch eine Kleinigkeit stärker einzuschätzen als Hagen, denn Langenfeld bekommt es mit dem Spitzenreiter Neusser HV zu tun, der bisher erst einen Zähler abgab - am 17. Dezember 2016 im Spitzenspiel in Hagen (29:29).

Obwohl die SGL erneut krasser Außenseiter ist, freut sich SGL-Trainer Dennis Werkmeister auf die Partie: "Ich habe total Bock auf dieses Spiel. Und wir treten nicht nur an, um das Ergebnis in Grenzen zu halten. Wir wollen gewinnen." Sollte sein Team dieses Ziel tatsächlich erreichen, hätte es ein echtes Kunststück produziert - eine jener Überraschungen, ohne die sie den Abstiegskampf vermutlich nicht mehr erfolgreich bestehen kann.

In der Hinrunde war Langenfeld beim 25:30 in Neuss chancenlos und sie lief von Beginn an hinterher. Später führte der Favorit zehn Minuten vor dem Ende mit zwölf Treffern Differenz (16:28), ehe die SGL das Ergebnis durch eine gute Endphase noch in einen ertragbaren Bereich korrigieren konnte - begünstigt durch den einen oder anderen Wechsel bei den Hausherren.

Der Spitzenreiter, der mittlerweile bei 43:1 Punkten geführt wird, ist personell inzwischen nicht schwächer geworden - im Gegenteil. Vor Kurzem sicherte sich der Zweitliga-Kandidat die Dienste des erfahrenen Spielmachers Alexander Oelze (33), der zuvor beim Bundesligisten Bergischer HC unter Vertrag stand und bereits spielberechtigt ist. Weil der Teamkollege Daniel Pankofer ebenfalls über glänzende Regie-Fähigkeiten verfügt, dürfte das Paket in der 3. Liga ziemlich einmalig sein.

Es gibt Bausteine, aus denen sich zumindest die Chance auf ein weiteres anständiges Resultat für den David Langenfeld ableiten lassen. Erstens: Die SGL spielt zu Hause - und sie ist dort praktisch eine andere Mannschaft als auswärts. Zweitens: Spielmacher André Eich ist dabei, der vor ein paar Monaten in Neuss fehlte (Urlaub). Die Zahlen beweisen, dass Eich auf Augenhöhe unterwegs sein kann. In der offiziellen Liste der verwandelten Siebenmeter führt er sogar vor Pankofer (58/51), Und bei den Gesamttoren liegen die beiden gleichauf (jeweils 119/Plätze neun und zehn).

Personell ist die Situation deutlich besser als zuletzt. "Wir haben zum ersten Mal seit Wochen einen kompletten Kader", betont Trainer Werkmeister, der allerdings auf Tobias Geske verzichten muss (beruflichen Gründe/Fortbildung). Lösungen braucht Langenfeld trotzdem nicht nur hinten, sondern auch vorne. Grund: In Neuss scheinen sie über einen besonders harten Beton für die Abwehr zu verfügen. Die erst 522 Gegentreffer bedeuten einen Durchschnitt von 23,7 Toren pro Partie. Die SGL hat es diesmal einfach mit dem Berg aller Berge tun.

(RP)
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