Lokalsport Jan Chudala: Er liebt sein Rennrad

Langenfeld · Der 64-Jährige musste einst mit dem Marathon-Laufen aufhören, weil ihn die Knieprobleme dazu zwangen. Geblieben ist die Leidenschaft für extreme Ausdauer. Tägliches Training hilft ihm, sich besonderen Herausforderungen zu stellen.

 Dauernd unterwegs: Wenn es fürs Fahren mit dem Rennrad so etwas wie ein Meilenkonto gäbe, hätte Jan Chudala längst eine Platin-Karte. In den vergangenen 26 Jahren hat er mehrere hunderttausend Kilometer absolviert. Um auf diese Marke zu kommen, müssten sich selbst Vielflieger anstrengen.

Dauernd unterwegs: Wenn es fürs Fahren mit dem Rennrad so etwas wie ein Meilenkonto gäbe, hätte Jan Chudala längst eine Platin-Karte. In den vergangenen 26 Jahren hat er mehrere hunderttausend Kilometer absolviert. Um auf diese Marke zu kommen, müssten sich selbst Vielflieger anstrengen.

Foto: Staschik, Olaf (ola)

Wann er zum ersten Mal auf dem Rennrad saß, weiß Jan Chudala (64) noch ganz genau. "Das war vor 26 Jahren", sagt der Extremsportler, der seit 18 Jahren für den RSC Langenfeld aktiv ist. Damals konnte Chudala wegen seiner Knieprobleme nicht mehr bei Marathons mitlaufen. Weil er die Bewegung aber liebt und bereits viele verschiedene Sportarten ausprobiert hat, kam der sportliche Ruhestand überhaupt nicht in Frage - und alles ganz anders. Der gebürtige Schlesier ist mit dem Rennrad inzwischen bereits mehrere hunderttausend Kilometer gefahren und alleine im Jahr 2014 kamen 30 000 Kilometer zusammen.

Der pensionierte Chemie-Techniker, der in Leichlingen lebt, hat gerade ein ganz großes Ziel im Visier, denn er will unbedingt die Qualifikation für das 1240 Kilometer lange Rennen Paris-Brest-Paris am 16. August in Frankreich schaffen. Dazu musste Chudala bereits Fahrten von 200, 300 und 400 Kilometern zurücklegen. Sollte er es schaffen, 600 Kilometer an nur einem Tag zu fahren, hätte er die Qualifikation in trockene Tücher gebracht. "Ich bin sicher ein Extremsportler und ich trainiere jeden Tag, weil ich noch besser werden will", betont Chudala. Im vergangenen Jahr gelangen ihm bereits der Sprung ins deutsche Team und die Teilnahme am traditionellen Rennen.

Chudala hat schon sehr viele Abenteuer erlebt - wie 2010, als er das Rennen Hamburg-Berlin-Köln-Hamburg gewann. Die 1560 Kilometer lange Strecke bewältigte er in 70 Stunden. Im Jahr 2014 erreichte er "nur" Platz zwei, weil er diesmal zehn Stunden länger brauchte. "Manchmal muss man bei solchen Rennen auf die Zähne beißen. Es ist schwer, wenn man schon 1000 Kilometer gefahren ist und es plötzlich anfängt zu regnen. Dann motiviert mich das Ziel", erzählt Chudala, der über eine weitere Teilnahme für 2018 nachdenkt.

Mitunter unternimmt der 64-jährige Rentner fast unglaubliche Touren. So fuhr er unter anderem von Leichlingen nach Santiago de Compostela und wieder zurück. Dabei durchquerte der Radsportler die Länder Belgien und Frankreich, ehe er Spanien erreichte. Dabei fuhr er sogar über den berühmten Jakobsweg und bewältigte die 5010 Kilometer lange Strecke ohne Begleitung in lediglich 26 Tagen. Chudala verfügt demnach über eine bemerkenswerte Ausdauer. Was seine Schwäche ist? "Ich habe Probleme mit der Schnelligkeit", meint der Radspor-Routinier, der sonst offensichtlich keine Grenzen kennt.

Vor zwei Jahren wurde Chudala für seine außerordentlichen Leistungen von der Stadt Langenfeld ausgezeichnet. "Die Stadt hat erkannt, dass Jan Chudala besonders erfolgreich ist. Er betreibt unseren Sport in einer extremen Art und Weise. Es ist sicher so, dass er ein Aushängeschild unseres Vereins ist", sagt Achim van Santen, der den RSC Langenfeld als Erster Vorsitzender leitet. Nach seinen eigenen Angaben hat Chudala kein sportliches Vorbild. Der 64-Jährige geht seinen eigenen Weg und gibt niemals auf. Das Ziel hat er eben immer im Blick.

(fas)
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