Lokalsport Judo: Zingg hofft nach EM-Gold auf eine Olympia-Teilnahme

Leverkusen · Als in Ralf Koser letztmalig ein Leverkusener Judoka in der Altersklasse U21 eine Goldmedaille bei einer Europameisterschaft gewann, war Anthony Zingg gerade einen Monat und vier Tage alt. Ziemlich genau 22 Jahre später gelang es Zingg, diesen Erfolg für den TSV Bayer zu wiederholen. Er feierte bei den Judo-Europameisterschaften der Frauen und Männer unter 23 Jahren in Bratislava (Slowakei) den Titel in der Klasse bis 73 kg.

 Anthony Zingg - hier mit TSV-Trainer Michael Weyres.

Anthony Zingg - hier mit TSV-Trainer Michael Weyres.

Foto: hoffmann

Der Junioren-Vizeeuropameister von 2013 setzte sich im Finale bereits nach 51 Sekunden gegen den Italiener Antonio Esposito durch. Spätestens jetzt ist klar, dass Zingg in seiner neuen Gewichtsklasse angekommen ist. In der ersten Begegnung stand er einem Letten gegenüber, der immerhin schon einmal Bronze bei Jugend-Europameisterschaften gewann. Weil insbesondere eine Niederlage in der ersten Runde das direkte Aus bedeutet, ging der Athlet des Bayer-Top-Teams taktisch vor und entschied den Kampf nach voller Zeit mit einer 2:1-Wertung für sich. Fortan konnte aber kein Gegner mehr annähernd dagegen halten. Für seinen Halbfinal-Sieg benötigte der Judoka mit Schweizer Wurzeln sogar nur 38 Sekunden. Auch Finalgegner Esposito, immerhin Titelverteidiger und Junioren-Weltmeister, zwang Zingg früh zur Aufgabe. Er demonstrierte damit eindrucksvoll, dass auch er im Kampf um die Olympia-Qualifikation für die Spiele in Rio 2016 noch mitreden will, auch wenn das für ihn ein harter Weg wird.

Nadja Bazynski, die Dritte des Vorjahres (bis 63 kg), wurde Fünfte.

(sand)
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