handball Langenfeld besteht Stresstest im Spitzenspiel

Langenfeld · Der Handball-Oberligist sicherte sich nach einer dramatischen Partie beim TV Aldekerk ein insgesamt gerechtes 28:28-Unentschieden.

 Schwerstarbeit: Die Langenfelder André Eich (Nummer 23), Dustin Thöne (Nummer 2) und Vinzenz Preissegger (vorne links) stemmten sich oft mit Erfolg und über die spannenden 60 Minuten immer mit viel Leidenschaft den Angriffen der Gastgeber aus Aldekerk entgegen.

Schwerstarbeit: Die Langenfelder André Eich (Nummer 23), Dustin Thöne (Nummer 2) und Vinzenz Preissegger (vorne links) stemmten sich oft mit Erfolg und über die spannenden 60 Minuten immer mit viel Leidenschaft den Angriffen der Gastgeber aus Aldekerk entgegen.

Foto: Thomas Binn

Beide scheinen das Spektakel zu lieben. Deshalb gab es wieder einen Handball-Krimi und Unterhaltung auf höchstem Niveau - wie im September 2015, als der Oberligist SG Langenfeld (SGL) den Ex-Drittligisten TV Aldekerk nach einem mitreißenden Spiel mit 26:25 bezwang. Diesmal ging es in der Vogteihalle nahe der Grenze zu den Niederlanden genauso dramatisch zu. Mindestens. Die SGL, als Erster zum Spitzenspiel beim Dritten angereist, war zuerst auf dem Weg zu ihrem sechsten Sieg hintereinander. Dann geriet sie ins Hintertreffen, ehe sie sich in die Partie zurückkämpfte - und plötzlich erneut für zwei Punkte in Frage kam. Am Ende gab es ein 28:28 (16:13), das den Leistungen der Widersacher ziemlich genau entsprach. SGL-Trainer Dennis Werkmeister wirkte ebenso geschafft wie begeistert: "Dieses Unentschieden ist völlig gerechtfertigt. Wir haben super gekämpft und wir sind weiter in Schlagdistanz."

Weil er für den rund 80 Kilometer langen Weg nach Hause eine Mitfahrgelegenheit hatte und nicht am Steuer sitzen musste, konnte er bei einem kalten Bier den Stress abbauen und zugleich einen kurzen Blick nach vorne werfen. "Dieses Ergebnis könnte noch sehr wichtig für uns sein", betonte Werkmeister. Sein jetzt mit 22:8 Zählern ausgestattetes Team musste zwar die Tabellenspitze wieder an die Bergischen Panther abgeben (22:6), liegt aber weiter vor Borussia Mönchengladbach und Aldekerk (beide 21:9).

Langenfeld startete durchwachsen - 1:3 (6.), 2:5 (9.), 3:6 (11.). Durch fünf Treffer in Folge machten die Gäste aus dem Rückstand schnell einen 8:6-Vorsprung (17.) und zur Pause hatten sie mit dem 16:13 (30.) viele Vorteile auf ihrer Seite. Weil Aldekerk natürlich nicht im Geringsten daran dachte, sich aus dem Geschehen zu verabschieden, wurde es trotzdem nach dem Wechsel erst richtig spannend. Übers 16:16 (37.), 17:17 (39.), 18:18 (42.), 19:19 (44.), 20:20 (47.) und 21:21 (49.) gab es einen leidenschaftlich geführten Kampf, ehe sich die Waage zugunsten der Hausherren neigte. Diesmal drehte jedoch die SGL den Spieß um, weil sie trotz des 22:25 (53.) weiter an ihre Chance glaubte - und das Comeback schaffte.

Da André Eich und Tim Menzlaff (mit acht Treffern der erfolgreichste Langenfelder Werfer) jetzt besonders viel Verantwortung übernahmen, glich die SGL zum 27:27 aus (59.) und legte in der letzten Minuten das 28:27 vor. Nachdem Aldekerk der 28:28-Ausgleich gelungen war, blieben der SGL im dramatischen Schlussakt noch 15 Sekunden für einen letzten Treffer - der ihr jedoch nicht mehr gelang.

Schon ein paar Minuten später war den Langenfeldern trotzdem klar, dass sie nichts verloren, sondern einen wertvollen Zähler gewonnen hatten. "Das können wir feiern", fand Werkmeister, "die Halle war rappelvoll und Aldekerk sehr stark. Wir haben als Mannschaft überzeugt. Für uns war das hier das Optimum." Sollten am Ende der Saison beide Kontrahenten nach Punkten gleichauf liegen, hätte Langenfeld über den direkten Vergleich nach dem 26:25 und dem 28:28 die Nase vorne. Deshalb fühlte sich das Unentschieden doch wie einen Sieg an. Und als Spektakel-Liebhaber zu gelten, ist ja auch nicht so schlecht.

SGL: Geske, Hanke - Thöne (1), Heider, Wolter, Preissegger (1), Menzlaff (8), Adams (3), Herff (2), Stolley (2), Eich (6/1), Boelken (4), Zimmermann (1), Nelte.

(RP)
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