Lokalsport Langenfeld geht bis an die Schmerzgrenze

Langenfeld · Der Handball-Oberligist will für den Titelkampf alle Reserven abrufen - auch heute gegen TuSEM Essen II.

Lokalsport: Langenfeld geht bis an die Schmerzgrenze
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Den größten Teil der Saison hat der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) hinter sich. Das Team von Trainer Dennis Werkmeister war bereits 20 Mal in der Meisterschaft, vier Mal im HVN-Pokal (Verbandsebene) sowie jeweils zwei Mal im Kreispokal und im Deutschen Amateurpokal unterwegs. Trotz allem sieht es fast danach aus, dass die Serie erst jetzt richtig losgeht. Die SGL hat in den folgenden Wochen der Wahrheit noch maximal acht Aufgaben vor sich. Und weil jede einzelne dieser Partien wie ein Endspiel aussieht oder sogar ein echtes Finale ist, wird Langenfeld wohl immer wieder an die Schmerzgrenze gehen müssen. Heute (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) geht es mit dem Oberligaspiel gegen TuSEM Essen II los.

"Wir stehen vor einer sehr schwierigen Aufgabe", betont Werkmeister, dessen Mannschaft in der Hinrunde am 29. November 2015 mit einem 21:24 aus Essen zurückkehrte. Damals konnte niemand ahnen, dass Langenfeld bis heute in weiteren elf Punktspielen keine weitere Niederlage mehr erleiden würde (neun Siege, zwei Unentschieden). "Wir haben inzwischen genügend Selbstbewusstsein", findet der SGL-Coach. der die restlichen Meisterschafts-Aufgaben als Paket sieht - und Essen keineswegs als letzte große Hürde auf dem Weg zum Titel.

Nach der Aufgabe gegen TuSEM Essen II geht es am 9. April (19.15 Uhr) beim TSV Aufderhöhe weiter. Der Aufsteiger hinkt zwar dem Rest des Feldes als Vorletzter gemeinsam mit dem Schlusslicht Unitas Haan weit hinterher, kann aber an guten Tagen in seiner engen Halle gerade in einem Duell unter Nachbarn ein unangenehmer Gegner sein. Am 16. April (17.30 Uhr), erwartet die SGL den Tabellen-Achten Bergischer HC II, bevor sie die Oberliga Niederrhein am 23. April (17.30 Uhr) gegen Haan beendet. "Wir haben an den letzten vier Spieltagen noch drei Heimspiele", sagt Werkmeister, "das Ziel bleibt. Wir wollen auf jeden Fall Meister werden."

Personell war die Lage der Langenfelder schon schlechter, zumal Abwehrchef Andreas Nelte ebenso wieder zur Verfügung steht wie Stammkeeper Tobias Geske. Beide waren am vergangenen Wochenende im Viertelfinale des Deutschen Amateurpokals bei der HSG Siebengebirge/Thomasberg nicht an Bord (jeweils private Gründe). Ausfallen wird Linkshänder Sven Kniesche, der allerdings Glück im Unglück hatte und im Pokal "nur" eine schwere Knieprellung erlitt. "Nächste Woche rechne ich wieder mit ihm", sagt Werkmeister. Ansonsten ist die kommende Woche als Gesprächsthema offiziell tabu.

Dass es der eine oder andere trotzdem nicht in die hinterste Ecke verbannen kann, liegt in der Natur der Sache, denn Langenfeld tritt am Ostermontag um 17 Uhr im Halbfinale des Deutschen Amateurpokals beim HSV Apolda in Thüringen an. Und sie wird dort um ihren Traum vom Endspiel am 1. Mai in Hamburg kämpfen. Mögliche Gegner: HC Glauchau/Meerane (Oberliga Mitteldeutschland) und WIFT Neumünster (Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein).

Der wahrscheinliche Widersacher in den beiden Qualifikationsspielen um den Aufstieg in die 3. Liga steht inzwischen beinahe fest, denn der TuS 82 Opladen liegt vier Runden vor dem Ende der Saison mit fünf Punkten Vorsprung auf Platz eins. Erste Einschränkung: In Opladen ist bisher nicht abschließend geklärt, ob der TuS 82 diese beiden Duelle auch bestreitet - oder ob er sich doch mit einem Platz in der neuen Nordrheinliga begnügt. Zweite Einschränkung: Die SGL muss selbst erst Meister werden. Deshalb hat sie den größten Teil der Arbeit bereits hinter sich, aber einen Berg an Arbeit noch vor sich. Es sieht fast danach aus, dass die Saison jetzt erst richtig losgeht.

(RP)
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