Lokalsport Langenfeld im Handball-Fieber

Langenfeld · Der Oberligist SGL erwartet den Verfolger Bergische Panther zum Gipfeltreffen. In der Vergangenheit waren die Duelle der Teams immer von vielen Emotionen begleitet. Trainer Dennis Werkmeister rechnet mit einem ganz engen Spiel.

Lokalsport: Langenfeld im Handball-Fieber
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Seit ein paar Wochen erst greift der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) nach den Sternen. Trainer Dennis Werkmeister hat damals öffentlich zugegeben, was intern für manche bereits feststand: "Wir wollen Meister werden." Langenfeld hatte gerade in Aldekerk ein 28:28 geholt und gegen Mönchengladbach mit 26:24 gewonnen. Beide Spiele durften als Höhepunkte durchgehen. Trotzdem waren sie nur der Aufgalopp fürs nächste Spiel der Spiele. Die SGL trifft heute (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) auf die Bergischen Panther. Es ist das Gipfeltreffen, in dem Langenfeld (29:9 Zähler) den um einen Minuspunkt besser liegenden Verfolger (28:8) gerne auf Distanz halten will. "Das wird sehr emotional", vermutet Werkmeister, "die Vorfreude ist riesengroß."

In der Einstimmung darauf hat der SGL-Coach mit seiner Mannschaft praktisch nichts unversucht gelassen. Und als Ratgeber stand ihm nicht zuletzt Leszek Hoft zur Verfügung, sein Vorgänger als Chefcoach der ersten Mannschaft - der ihm Hinweise aus seinem riesigen Erfahrungsschatz zur Verfügung stellte. Dem Team gab Werkmeister für den Trainings-Einsatz ebenfalls die Note eins: "Alles war top. Wir haben uns sehr gut vorbereitet."

 Ex-Panther zwei: Langenfelds Deckungschef Andreas Nelte (links) hat eine Oberschenkelverletzung überwunden.

Ex-Panther zwei: Langenfelds Deckungschef Andreas Nelte (links) hat eine Oberschenkelverletzung überwunden.

Foto: Ralph Matzerath

Das Duell ist für alle Langenfelder was Besonderes und für manche eine Reise in die eigene Geschichte, weil sie eine persönliche Vergangenheit bei den Panthern beziehungsweise bei einem der drei Mitgliedsvereine der HSG Bergische Panther haben.

Keeper Tobias Geske, der 2012 vom Ex-Drittligisten TuS Wermelskirchen kam, stand früher bei der Burscheider TG im Kasten. Jetzt erwartet er ein "sehr emotionales Duell mit einer gesunden Rivalität". Der Torhüter, der gerade in wichtigen Partien glänzende Leistungen zeigen kann, will alles für einen Erfolg abrufen. "Es wird die Tagesform entscheiden", findet der 28-Jährige. Die Bedeutung der Partie sieht er nicht als belastend, sondern eher positiv: "Ich liebe solche Spiele."

 Ex-Panther drei: Rückraumspieler Tim Menzlaff will seine ganze Wurfkraft für Langenfeld einsetzen.

Ex-Panther drei: Rückraumspieler Tim Menzlaff will seine ganze Wurfkraft für Langenfeld einsetzen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Tim Menzlaff stand einst für die TG Hilgen und dann in der 3. Liga für die Panther auf dem Parkett. "Ich habe ein paar ganz gute Kontakte zu den Leuten da", berichtet der 29 Jahre alte Rückraumspieler, auf dessen Wurfkraft die Langenfelder wohl besonders angewiesen sind - weil die Panther nach Ansicht vieler die stärkste Abwehr der Klasse stellen. Grundsätzlich vertraut Menzlaff allerdings darauf, dass es der Teamgeist richten wird: "Wir sind als Mannschaft gewachsen und die Spielzüge greifen jetzt. Jeder springt für jeden in die Bresche."

Als Andreas Nelte 2007 die Burscheider TG verließ und sich der SGL anschloss, war er vorwiegend im Rückraum unterwegs. Seit einigen Jahren hat sich der älteste Langenfelder Spieler (33) jedoch als Kreisläufer einen exzellenten Ruf erworben. Seine Kontakte ins Bergische sind bis heute nie abgerissen. "Ich spiele mit ein paar Jungs aus der Zweiten Beach-Handball", sagt Nelte. Dass das heute kein gemütlich Beisammensein wird, steht für ihn ebenfalls fest: "Da ist eine gewisse Rivalität dabei." Viel wichtiger dürfte für den Abwehrchef allerdings sein, dass er nach überstandener Oberschenkel-Verletzung selbst rechtzeitig fit geworden ist.

Eine alte Verbindung ins Bergische haben bei der SGL auch Max Adams, Jonas Zimmermann und Torhüter Tobias Hanke. Allen gemeinsam ist klar, dass sich Langenfeld gegenüber dem 24:33 aus der Hinrunde deutlich steigern muss. Trainer Werkmeister wird deshalb vorher nicht mehr besonders viele Worte verlieren müssen. Außerdem greift die Mannschaft mal wieder nach den Sternen.

(RP)
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