Lokalsport Langenfeld kann den Gipfel stürmen

Langenfeld · Der Handball-Oberligist SGL tritt heute als Zweiter beim punktgleichen Tabellenführer Borussia Mönchengladbach an. Coach Dennis Werkmeister ist zuversichtlich - obwohl er seinem Team eine schwache Trainingswoche bescheinigt.

Der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) hat einen guten Start in die neue Saison hinter sich. Nach dem 24:24-Unentschieden vom ersten Spieltag gegen den ART Düsseldorf gewann die Mannschaft von Trainer Dennis Werkmeister beim Aufsteiger VfB Homberg mit 37:32, ehe sie gegen den TV Aldekerk ihr bisheriges Meisterstück ablieferte - 26:25. Dadurch schraubte Langenfeld sein Konto auf 5:1 Zähler. Und nun kann die SGL als Zweiter vor der Meisterschafts-Unterbrechung durch die Herbst-Schulferien sogar zum Gipfelsturm ansetzen. Heute Abend (19.30 Uhr) steht das Spitzenspiel bei der Borussia Mönchengladbach auf dem Programm, die nur über das etwas bessere Torverhältnis auf dem ersten Platz liegt. "Ich glaube, dass wir gegen Mönchengladbach in der Vergangenheit immer ganz gut ausgesehen haben", sagt SGL-Trainer Werkmeister.

Seine Erinnerung täuscht ihn nicht - was die jüngere Vergangenheit angeht. In vier gemeinsamen Jahren in der Oberliga gab es in den ersten fünf Aufeinandertreffen fünf Niederlagen für die SGL - und richtig happig war nur die erste (24:33), während der Rest für enge Partien sprach - 24:25, 21:24, 20:21, 23:25. In der Endphase der Saison 2013/2014 begann sich die Waage zu neigen, als es zu einem 30:28 in Mönchengladbach reichte. In der vergangenen Serie 2014/2015 verbuchte die SGL dann mit einem 26:22 und einem 29:28 sogar zwei Erfolge auf ihrem Konto. Auch deshalb kamen beide Mannschaften zuletzt zweimal hintereinander nahezu gleichauf über die Ziellinie. Und die SGL lag über den direkten Vergleich zweimal knapp vorne - erst mit 38:14 Punkten, dann mit 37:15.

Langenfelds Coach Werkmeister mag daraus eher wenig ableiten: "Das bedeutet nichts, obwohl mein Chef immer sagt, the trend is your friend." Deutlich mehr Gedanken macht er sich über die zurückliegenden Trainings-Woche, die überhaupt nicht seinen Vorstellungen entsprach. "Wir haben schlecht trainiert", betont der 32-Jährige, "damit war ich absolut nicht zufrieden. Dafür habe ich die Mannschaft auch stark kritisiert." Für einen wie Werkmeister, der sich gewöhnlich lieber schützend vor seine Spieler stellt und das Positive hervorhebt, sagt das eine Menge.

Der andere Werkmeister denkt allerdings kein bisschen daran, die Aufgabe Mönchengladbach bereits vorher verloren zu geben - im Gegenteil: "Ich fahre dahin, um zwei Punkte zu holen. Wir müssen aber unsere Hausaufgaben machen." Ganz viel spricht dafür, dass die SGL ähnlich viel abrufen muss wie zuletzt beim Erfolg über Aldekerk. Da waren Leidenschaft, eine starke Deckung und ein herausragender Keeper Tobias Geske die Basis für den knappen Erfolg.

Weil Keeper-Kollege Tobias Hanke aus privaten Gründen bis auf Weiteres nicht zur Verfügung steht, war Geske zuletzt immer als Einzelkämpfer unterwegs. Das Risiko, plötzlich ohne zweiten Oberliga-Torhüter dazustehen, ist jetzt vom Tisch. Aus der zweiten Mannschaft (Verbandsliga) rückt Alexander Riebau fest in den Kader der Ersten. Angeschlagen ist Dustin Thöne (umgeknickt), der zuletzt in der Abwehr und im Angriff wertvolle Beiträge lieferte - unter anderem zur Entlastung seines Deckungschefs Andreas Nelte. Natürlich können beide auch gemeinsam auf dem Platz stehen. Wer die Chance hat, den Gipfel zu stürmen, wird vermutlich sowieso zu jeder taktischen Maßnahme bereit sein.

(RP)
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