Lokalsport Langenfeld stürmt an die Tabellenspitze

Langenfeld · Der Handball-Oberligist gewann die vorgezogene Partie gegen den TV Lobberich trotz einiger personeller Probleme verdient mit 28:22. Die bärenstarke Abwehr ließ vom 5:6 bis zum 19:9 in einer halben Stunde nur drei Gegentreffer zu.

 Lass mich durch! Henrik Heider steuerte vier Treffer zum verdienten Langenfelder Sieg bei.

Lass mich durch! Henrik Heider steuerte vier Treffer zum verdienten Langenfelder Sieg bei.

Foto: Ralph Matzerath

Es gehört zu den Vorzügen moderner Technik, dass sich Ergebnisse von Spielen rasch an die offiziellen Stellen übermitteln lassen. Uwe Stolley, der vorher noch mit am Kampfgericht gesessen hatte, zögerte auch nicht. Die Antwort, die der stellvertretende Abteilungsleiter des Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) dann wenig später auf seinem Smartphone präsentierte, ließ den Gute-Laune-Pegel in der Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium weiter steigen. Weil die SGL die vorgezogene Partie gegen den TV Lobberich mit 28:22 (13:8) gewann, kletterte sie zumindest bis zum Wochenende auf Platz eins. "Das sieht gut aus", stellte Stolley fest. Langenfeld liegt mit 27:9 Zählern vorne, aber die bisher führenden Bergischen Panther (26:6) haben drei Minuspunkte und zwei Spiele weniger. Die SGL bleibt Erster, falls die Panther morgen bei Borussia Mönchengladbach verlieren.

Mit dem Blick auf die Erstrunden-Aufgabe des Deutschen Amateurpokals morgen (19.15 Uhr) beim Westfalen-Oberligisten TuS Spenge blieb Andreas Nelte draußen, denn der Kreisläufer und Abwehrchef leidet an einem Muskelfaseriss. Nicht geplant war der Verzicht auf Mirko Stolley, den die aktuelle Erkältungs- und Grippewelle erwischt hatte. Im Spiel fuhr der SGL der Schreck in die Glieder, als André Boelken plötzlich auf dem Boden lag und sich den rechten Fuß hielt. Die Teamkollegen Henrik Heider und Jonas Zimmermann stützen den Spielmacher, der unter Schmerzen zur Bank humpelte. "Im Moment tut es schon sehr weh", erklärte der 21-Jährige später. Wie Nelte will er alles tun, um in Spenge dabei sein zu können.

Die SGL begann gegen Lobberich mit einer Berg- und Talfahrt, weil sie neben gelungenen Aktionen zu viele Fehler einstreute. Beim 5:6 (12.) lagen die Hausherren sogar zurück, ehe sie hinten Beton anrührten - und die bisweilen ratlosen Gäste von einer Verlegenheit in die nächste stürzten. "Wir haben das Spiel in der Abwehr gewonnen", stellte Tim Menzlaff fest, "und die Zusammenarbeit mit Tobi hat hervorragende gepasst." Gemeint war Torhüter Tobias Geske, der einige Male selbst gegen ganz frei vor ihm auftauchende Lobbericher die Oberhand behielt. Weil Langenfeld für 30 Minuten nur drei weitere Gegentreffer zuließ, wurde aus dem 5:6 ein klarer Vorsprung. Beim 19:9 (42.) gab es längst keine Zweifel mehr am Erfolg.

In dieser Phase kämpfte Langenfeld mit Leidenschaft. Bestes Beispiel war die spektakuläre Aktion von Dustin Thöne zum 17:9 (36.). Der von Keeper Geske abgewehrte Ball war als Abpraller in Richtung Lobbericher Hälfte unterwegs, sodass er eigentlich bei den Gästen hätte unterkommen müssen. Thöne machte sich trotzdem auf den Weg, erreichte das Spielgerät in Höhe der Mittellinie und beförderte ihn von dort aus praktisch im Liegen in das vom Lobbericher Schlussmann verlassene Tor.

Trainer Werkmeister konnte darüber hinwegsehen, dass sein Team nach dem 28:18 (55.) nachließ und nicht mehr alles riskierte. "Ich bin total zufrieden", erklärte der SGL-Coach. Und da hatte er noch keinen Blick aufs Smartphone seines stellvertretenden Abteilungsleiters geworfen. Grundsätzlich hat Werkmeister sowieso keine Zeit, lange über die Moment-Aufnahme in der Tabelle nachzudenken. Schließlich wartet in Spenge eine Partie, die das Prädikat Spiel des Jahres verdient.

SGL: Geske, Riebau - Thöne (3), Heider (4), Wolter (4), Preissegger, Menzlaff (3), Adams (3), Herff (2), Hambrock (2), Eich (6/4), Boelken, Zimmermann (1).

(RP)
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