Handball Langenfelder Abwehr nur vom Feinsten

Langenfeld · Handball-Oberligist gewann gegen den Bergischen HC II dank einer leidenschaftlich geführten Vorstellung mit 26:15. Die Arbeit der von Andreas Nelte organisierten Deckung war nahezu perfekt. Jetzt ist sogar die Vizemeisterschaft möglich.

 Haarsträubend: Andreas Nelte (rechts) setzte sich nicht nur hier voll für sein Team ein. Der Abwehrchef hielt die Deckung zusammen und erzielte zugleich vier Treffer für Langenfeld. Damit übertraf er seinen Solinger Kreisläufer-Kollegen Benjamim Meschke (links) aus dem Bundesliga-Kader der Gäste um mehrere Längen.

Haarsträubend: Andreas Nelte (rechts) setzte sich nicht nur hier voll für sein Team ein. Der Abwehrchef hielt die Deckung zusammen und erzielte zugleich vier Treffer für Langenfeld. Damit übertraf er seinen Solinger Kreisläufer-Kollegen Benjamim Meschke (links) aus dem Bundesliga-Kader der Gäste um mehrere Längen.

Foto: Ralph Matzerath

Die Saison befindet sich eindeutig auf den letzten Metern. Und der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL), der unter die ersten fünf Teams wollte, hat sein Ziel längst erreicht. Also könnte die Mannschaft von Trainer Leszek Hoft ihr Engagement herunterschrauben. Davon hält Langenfeld allerdings gar nichts — wie jetzt im letzten Heimspiel der Serie 2013/2014 noch einmal zu erkennen war. Die leidenschaftlich arbeitende SGL bezwang den abstiegsgefährdeten Drittletzten Bergischer HC II deutlich mit 26:15 (13:8). Weil der bisherige Zweite Borussia Mönchengladbach (36:14 Punkte) beim Meister SG Ratingen 2011 verlor (28:34), rückte die SGL sogar auf den zweiten Rang vor. Daraus folgt, dass Langenfeld (37:13 Zähler) realistisch an die Vizemeisterschaft denken darf. Die Entscheidung darüber fällt am nächsten Samstag (18.30 Uhr) im finalen Saisonspiel beim Vierten HG Remscheid (36:14 Punkte).

Dass die SGL sehr klar gewinnen könnte, hätte sich auf den ersten Blick aus dem Tabellenbild ergeben können. Schließlich handelte es sich um das Duell zwischen dem Dritten und dem Drittletzten. Die gefährdeten Gäste hatten aber drei Spieler aus dem Bundesliga-Kader an Bord. Benjamin Meschke sollte seinen Körper am Kreis einsetzen und Jan Artmann seine Dynamik im Rückraum. Für Gäste-Torhüter David Ferne war die Rolle vorgesehen, den SGL-Angreifern hinter einer stabilen Defensive durch die entsprechenden Paraden das Leben zu erschweren. Das Resultat: Nichts davon traf ein, weil die Hausherren alle Pläne durchkreuzten.

Langenfeld bot zumindest defensiv eine brillante Vorstellung, die an der Grenze zur Perfektion stand. Trainer Hoft verpackte seine Bewunderung fürs eigene Team in eine Frage: "Kann man noch besser spielen?" Antwort: Kaum. Zwei überhastete offensive Aktionen brachten der SGL zwar das 0:1 (2.) und das 0:2 (3.), doch ab dem 1:3 (4.) machten die Gastgeber dicht. Mirko Stolley (4.), Andreas Nelte (7.) und Matthias Herff (7.) sorgten fürs 4:3. "Wir sind nie hektisch geworden und waren auch vorne sehr diszipliniert", fand Hoft. Dass der Angriff dabei die eine oder andere Gelegenheit ausließ oder hier und da den Ball unnötig verlor, konnte die SGL wegstecken. Hinten gab es durch die von Andreas Nelte famos organisierte Deckung immer wieder Ballgewinne.

Gleichzeitig fand Erstliga-Leihgabe Meschke am Kreis praktisch nicht statt (ein Tor und dazu erst in der Schlussphase). Erstliga-Leihgabe Artmann (drei Tore/darunter ein Siebenmeter), in der Regel durch Vinzenz Preissegger sehr aufmerksam beschattet, fiel zunehmend weniger ein. Und Erstliga-Leihgabe David Ferne räumte seinen Posten zwischen den Pfosten — als die SGL mit dem 18:9 (43.) durch Matthias Herff längst für die Entscheidung gesorgt hatte. Mit dem 23:10 (51.), 24:11 (54.) und 25:12 (56.) gab es dreimal ein 13-Tore-Polster.

Als Team und Trainer nach dem Abpfiff die Köpfe zusammensteckten, teilte Hoft erneut eine Belohnung mit: Beim Training heute Abend stehen entspannendes Auslaufen und Fußball im Vordergrund: "Unter den bisherigen Spielen in dieser Saison was das schließlich eines der Guten." So hörte sich das nach der Untertreibung des Monats an. In Wirklichkeit hatte Langenfeld zumindest in der Abwehr die Grenze zur Perfektion erreicht.

SG Langenfeld: Hanke, Geske — Thöne (1), Rosiak (1), Wolter, Preiss-egger (3), Klimke, Schickhaus, Herff (4), S. Kniesche (2), Stolley (5), Eich (4/2), Boelken (2), Nelte (4).

(RP)
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