Lokalsport Langenfelder sind heiß aufs Endspiel

Langenfeld · Der Handball-Oberligist bestreitet heute Abend das Halbfinale im HVN-Pokal gegen den Nachbarn TSV Aufderhöhe. Der Sieger erreicht das Finale auf Verbandsebene - und kann sich dort das Startrecht im DHB-Amateur-Pokal sichern.

 Schlüsselfiguren: Kreisläufer Dustin Thöne (links/mit Ball) und Rückraumspieler Tim Menzlaff (rechts) sind für Langenfelds Handballer nicht nur im Angriff wertvoll. Beide gehören auch zu den Säulen der Abwehr.

Schlüsselfiguren: Kreisläufer Dustin Thöne (links/mit Ball) und Rückraumspieler Tim Menzlaff (rechts) sind für Langenfelds Handballer nicht nur im Angriff wertvoll. Beide gehören auch zu den Säulen der Abwehr.

Foto: Ralph Matzerath

Das ist bestimmt kein völlig normales Spiel. Nicht für die Oberliga-Handballer der SG Langenfeld (SGL) und erst recht nicht für Dennis Werkmeister. Langenfelds Trainer schien auf immer und ewig eine Ehe mit der SGL geschlossen zu haben, denn seit ganz frühen Handballtagen war er dort zu Hause - bis er sich 2010 entschloss, zum Solinger Nachbarn TSV Aufderhöhe zu wechseln. Drei Jahre später kehrte Werkmeister zu seinem Heimatverein zurück. Als Spieler und Trainer stieg er mit der zweiten Mannschaft in die Verbandsliga auf, an der Seite von Leszek Hoft war er Co-Trainer des Oberliga-Teams. Heute ist er dessen Chefcoach und als Sportlicher Leiter für die gesamte Entwicklung zuständig. Mit Aufderhöhe verbindet ihn trotzdem noch eine Menge. "Mit Trainer Max Ramota verstehe ich mich sehr gut", sagt Werkmeister, "und mein bester Freund spielt da." Gemeint ist Bastian Plaskocinski - jener Regisseur, der als Spiellenker einst auch in Langenfeld die Fäden zog. Heute Abend (20.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) treffen die drei Herren als Gegner aufeinander - im Halbfinale des HVN-Pokals (Verbandsebene).

"Wir werden 60 Minuten auf die Tube drücken", sagt Werkmeister, der sich riesig auf das Spiel und das Treffen freut. Klar: Die Partie dürfte noch ein paar Emotionen mehr als sonst bieten. Außerdem steht aus Langenfelder Sicht einiges auf dem Spiel, wie der SGL-Coach einräumt: "Wir haben ja als Ziel ausgegeben, dass wir den HVN-Pokal gewinnen wollen. Das ist ehrgeizig, aber nicht unmöglich." Das Vorhaben hat unter anderem mit dem Blick nach vorne zu tun - denn es geht um den zur Saison 2014/2015 erstmals eingeführten Amateur-Pokal des Deutschen Handball-Bundes (DHB). Das Ticket dafür löst der Gewinner des HVN-Pokals, der sich schon einmal einen Termin im Frühjahr 2016 im Kalender ankreuzen sollte.

Im HVN-Pokal gab es bislang drei Langenfelder Erfolge - 37:26 beim Verbandsligisten TV Krefeld-Oppum, 32:25 beim Verbandsligisten TV Ratingen. Sollte die SGL nun den TSV bezwingen, müsste sie "nur" noch das Endspiel für sich entscheiden und dürfte dann einen sportlichen Traum leben. Im DHB-Amateurpokal, für den sich 16 Vereine aus Deutschland qualifizieren, kann es nur einen Gewinner geben -der am 30. April und 1. Mai in Hamburg ermittelt wird. Das Endspiel gehört zum Rahmenprogramm des Final-Four-Turniers, bei dem die nationale Elite ihren Pokalsieger ermittelt. Die vier Halbfinalisten nehmen darüber hinaus automatisch am DHB-Pokal 2016/2017 teil.

Neben der Zukunftsmusik hat die SGL auch einen aktuellen Anlass für eine Partie voller Leidenschaft, denn es geht nach der 24:33-Pleite kürzlich im Spitzenspiel bei den Bergischen Panthern um neuen Schwung für die weiteren Aufgaben in der Meisterschaft. "Wir wollen etwas gutmachen und wir haben sehr gut trainiert", erklärt Werkmeister. Auch das spricht für einen unterhaltsamen Handball-Abend. Ein normales Spiel ist es sowieso nicht.

(RP)
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