Lokalsport Lorenzet mit erstem Test nach dem Trainingslager zufrieden

Leichlingen · "So lange die Kräfte reichten, war das in Ordnung", sagte der Trainer des Leichlinger TV. Das Duell mit Zweitligist Ferndorf endete 28:38.

Im ersten Testspiel unterlagen die Drittliga-Handballer des Leichlinger Turnvereins dem Zweitliga-Aufsteiger TuS Ferndorf mit 28:38 (16:18). Vor rund 100 Zuschauern im heimischen Smidt-Forum am Hammer machten die ersatzgeschwächten "Pirates" dem Favoriten zumindest über eine Halbzeit das Leben schwer. Frank Lorenzet zeigte Nachsicht dafür, dass die Gastgeber nach dem Seitenwechsel kaum mehr ein Durchkommen fanden gegen die nun offensivere Ferndorfer Verteidigung und den Gästen (zu) viele Gegenstöße ermöglichten. "Da waren wir zum Ende des Trainingslagers auch platt. So lange die Kräfte reichten, war das in Ordnung", befand er.

Während der Partie zeigte sich der Übungsleiter gewohnt engagiert. "Lori" dirigierte und korrigierte in üblicher Lautstärke und ärgerte sich in mancher Szene - vor der Pause beispielsweise über je gleich zwei verworfene Siebenmeter (wobei Tim Hilger sogar daneben warf) und nicht genutzte Gegenstöße. Insbesondere aber - auch das nichts Neues - über das (jedoch zugegeben schwache) Schiedsrichtergespann. Für Freude beim Pirates-Anhang sorgte das Comeback von Keeper Ante Vukas, der wie Neuzugang Damian Bungart eine Hälfte das Tor hütete. Beide Keeper deuteten phasenweise ihre Klasse an, waren aber oft machtlos gegen die einfachen Treffer des Favoriten.

In guter Frühform zeigte sich Geburtstagskind und Linksaußen Ousse Lajnef, mit sechs Treffern gleichauf mit dem aus Duisburg an die Wupper gewechselten Kevin Christopher Brüren bester Schütze der Blütenstädter. Für Brüren (ein verworfener Siebenmeter, ein nicht genutzter Gegenstoß, dazu manch Fehlwurf oder folgenschweren Ballverlust), der überwiegend im Rückraum spielte, galt dabei das Gleiche wie für Bungart und Andre Kirfel. Teilweise waren die Neuen schon gut integriert, so lange die Kraft da war auch hochmotiviert.

Und ausnahmslos gaben sie die eine oder andere Kostprobe ihres großen Talents. "Aber wir müssen auch etwas Geduld haben. Wir haben uns verjüngt - und nun müssen wir den jungen Spielern auch die nötige Zeit geben", forderte Lorenzet.

Der Strategie, Talente zu verpflichten und zu entwickeln, will sich der Trainer insbesondere in diesen turbulenten Zeiten verschreiben, in denen auch unterhalb der ersten und zweiten Liga immer häufiger der Geldbeutel weit aufgemacht wird. "Was für Summen da schon in unteren Ligen im Spiel sind, ist nicht mehr normal. Da machen wir nicht mit", versprach der Leichlinger Trainer.

Nur kurz konnte sich gegen Ferndorf Joschua Reuland (zwei Tore, ein vergebener Gegenstoß) dem Leichlinger Publikum präsentieren, dann schied er - in bester Tradition des Verletzungspechs - angeschlagen aus. Noch keinen Eindruck konnten sich die LTV-Fans von den Zugängen David Hansen (Bandscheibenvorfall), Florian Görigk (Klausuren) und Karol Zechmeister (noch nicht spielberechtigt) machen. Auch für ein Comeback des verletzten Carsten Lange reichte es noch nicht.

Statistik: LTV: Vukas (bis 30.), Bungart (ab 31.) - Reuland (2), Hilger (1), Novickis (3),Lajnef (6), Padeken (2), Brüren (6), Kreckler (4), Kirfel (4).

(RP)
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