Lokalsport LTV muss gegen Angstgegner Soest ran

Leichlingen · Der heimstarke Soester TV könnte für Leichlingens Drittliga-Handballer zu einem Stolperstein im Titelrennen werden.

Die meisten Menschen schalten über die just vergangenen Ostertage ab. Das Motto: Raus aus dem Stress, raus aus dem Alltag und den Kopf frei kriegen. Das galt insbesondere auch für den Handball-Drittligisten Leichlinger TV (LTV), der über die einwöchige Pause während der Feiertage gar nicht so traurig gewesen sein dürfte. Nach dem jüngsten Torfestival gegen den TSV GWD Minden II (46:40) war die freie Zeit so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm, ehe die Entscheidung im Meisterschaftsrennen ansteht. Die Leichlinger haben nach wie vor alle Trümpfe in der Hand, um nach der Saison von ganz oben zu grüßen.

Vor dem anstehenden 26. Spieltag liegt der LTV punktgleich mit dem VfL Fredenbeck und der HSG Krefeld an der Spitze der Tabelle. Allerdings ist das Klassement erst nach der Saison wirklich aussagekräftig, weil sich die Platzierung bei Punktgleichheit über den direkten Vergleich berechnet. Gegen die Krefelder haben die Leichlinger diesen gewonnen (32:33/36:30), gegen Fredenbeck steht ein abschließendes Urteil noch aus. Das Hinspiel verloren die Leichlinger gegen die Norddeutschen denkbar knapp (35:36). Die Revanche gibt es dann ausgerechnet am letzten Spieltag in Fredenbeck.

Von Spannung kann dann aber nur die Rede sein, wenn alle Teams ihre Hausaufgaben erledigen - und das gilt an diesem Wochenende vor allem für den LTV, der morgen beim Soester TV antritt (17 Uhr). Der Gegner muss nach der deutlichen Klatsche im Hinspiel (34:23) und dem aktuell 14. Tabellenplatz auf dem Papier als krasser Außenseiter gegen die Pirates aus Leichlingen gelten.

Natürlich sieht Trainer-Manager Frank Lorenzet aber gerade darin die Gefahr: "Sie spielen gegen den Abstieg und waren für uns in der Vergangenheit immer ein sehr unangenehmer Gegner, der uns viele Punkte gekostet hat", sagt er. Seine persönliche Statistik bestätigt das. Der Coach selbst hat noch nie einen Sieg in Soest erreichen können.

Keine Frage: Es gibt trotz der warnenden Worte und der Gefahr, den um den Klassenerhalt kämpfenden Gegner zu unterschätzen, genug Gründe, um in Soest den insgesamt 20. Saisonsieg zu feiern. "Alles andere als ein Erfolg, wäre schon eine herbe Enttäuschung", meint Lorenzet. Die Belastung im Training fuhren die Leichlinger Handballer über die Ostertage nur minimal herunter. Eine Einheit entfiel, was aber kaum der Rede wert ist.

Der Meisterschaftsanwärter aus Leichlingen trainierte fast ausschließlich im athletischen Bereich, weil durch einige Verletzungen und Krankheitsfälle im Grunde kein vernünftiges Üben mit Ball möglich war. Am Dienstag konnten beispielsweise nur neun Mann im Training mitwirken. Das sind sicherlich keine optimalen Bedingungen, aber die Vergangenheit zeigte, dass Lorenzets Team auch mit Verletzungssorgen relativ gut umgehen konnte. In Ausreden wollen sich die Leichlinger aber auch gar nicht flüchten. Mit Blick auf die Tabelle und die noch fünf ausstehenden Spiele dürfte die Lust auf den Titel die personellen Sorgen problemlos kompensieren - damit Soest nicht zum Stolperstein wird.

(RP)
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