Lokalsport Max Adams: Ein mutiger Rechtsaußen

Langenfeld · Der 22-Jährige, der 2014 vom Bergischen HC zur SG Langenfeld kam, traut dem Aufsteiger den Klassenerhalt in der 3. Liga zu. Sein Wunsch: "Wir müssen das wieder mehr genießen." Heute geht es über 225 Kilometer nach Baunatal.

 Zielstrebig: Rechtsaußen Max Adams (links) fühlt sich in Langenfeld sehr wohl.

Zielstrebig: Rechtsaußen Max Adams (links) fühlt sich in Langenfeld sehr wohl.

Foto: Ralph Matzerath

Vor ein paar Monaten waren die Handballer der SG Langenfeld (SGL) so mutig, als Meister der Oberliga den Sprung in die 3. Liga wahrzunehmen. Das Team von Trainer Dennis Werkmeister bekam fast keine Verstärkung von außerhalb - was in erster Linie dem vermutlich kleinsten Etat aller Drittliga-Teams geschuldet war. Dass in Tobias Joest vom einstigen Oberliga-Konkurrenten Bergischer HC II ein neuer Keeper kam, hatte weniger mit der finanziellen Ausstattung, sondern mehr mit persönlichen Verbindungen zu tun. Joest kannte zum Beispiel Henrik Heider, André Boelken und Max Adams sehr gut, mit denen er einst zusammen in der A-Jugend des Bergischen HC aktiv war. Alle zusammen stecken nun mitten im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga, der heute Abend (18 Uhr) beim GSV Eintracht Baunatal weitergeht. Die 3:15 Punkte und der vorletzte Platz würden nicht reichen, wenn die Saison bereits jetzt zu Ende ginge.

Max Adams (22) kam vor zweieinhalb Jahren nach der A-Jugend aus Solingen zur SGL. Beim Bergischen HC hatte der seinerzeit 19-Jährige in einer Vorbereitung mit dem Bundesliga-Kader trainiert, aber den Sprung nicht ganz geschafft. "Das war sehr schwierig damals. Und man muss das mit meinen Möglichkeiten realistisch sehen", sagt Adams, der sich lieber in Langenfeld weiterentwickeln wollte. Das ist ihm zweifellos gelungen, wie Trainer Werkmeister bestätigt: "Ich halte Max für einen sehr guten Rechtsaußen und bei uns ist er da die Nummer eins. Außerdem ist er ein vernünftiger Deckungsspieler. Ich bin froh, dass wir ihn haben."

Adams' wirkt im Spiel bisweilen sehr sachlich und gerade deshalb stellen seine Aktionen die gegnerischen Keeper ab und an vor Rätsel. Die Dinge sind natürlich in der 3. Liga auch für den Linkshänder viel schwieriger geworden, doch erkennt er darin keinen Grund für Resignation - sondern eher eine Chance, an seinen Fähigkeiten als Handballer zu arbeiten: "Ich bin schon ambitioniert." Der Student der Geographie und Geowissenschaften (Köln) hätte auf der einen Seite lieber den einen oder anderen Zähler mehr auf dem Konto, aber auf der anderen mag er sich davon nicht aus der Bahn werfen lassen. Adams hat vielmehr klare Vorstellungen davon, wie Langenfeld trotz seiner zuletzt vier Niederlagen in Folge wieder mehr Mut fassen könnte: "Die 3. Liga haben wir uns in der vergangenen Saison verdient. Im Moment sind wir nicht mehr dazu gekommen, das auch zu genießen. Da müssen wir wieder hinkommen."

Sein Trainer sieht das ähnlich und ist sogar überzeugt davon, dass Langenfeld im 225 Kilometer entfernten Baunatal nach der weitesten Fahrt der Saison etwas holen kann: "Es macht unheimlich viel Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten. Und ich habe vollstes Vertrauen in die Jungs. Wir werden punkten. Und natürlich wird es nur über die Einstellung gehen." Obwohl er viel Respekt vor Baunatal hat, hält der SGL-Coach den GSV insgesamt für einen Kontrahenten auf Augenhöhe.

Ein Unterschied: Die Gastgeber gewannen vier ihrer jüngsten fünf Spiele - etwa beim TV Korschenbroich (32:27), beim Leichlinger TV (33:31) und bei der HSG Lemgo II (27:25). Am vergangenen Wochenende gab es dann dem mit dem 37:31 über die Ahlener SG den ersten Heimsieg. "Die sind gefestigt", vermutet Werkmeister, "aber solche Spiele müssen wir gewinnen, wenn wir die Klasse halten wollen." Max Adams macht das jedoch keine Angst: "Wir haben gut trainiert und wir sind gut vorbereitet. Es muss alles passen und wir dürfen uns keine Schwächephase erlauben. Wir können punkten." Das klingt immerhin beinahe wieder so mutig wie damals, als Langenfeld das Abenteuer 3. Liga in Angriff nahm.

(RP)
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