Lokalsport Monheim erlebt ein blaues Wunder - 0:6

Monheim · Der Fußball-Oberligist hatte im Aufsteigerduell beim neuen Tabellenführer SV Straelen nicht den Hauch einer Chance. Defensiv passte nicht viel zusammen im Team von Trainer Dennis Ruess - der die Niederlage sehr ruhig analysierte.

 Das wird heute nichts: Chefcoach Dennis Ruess (rechts) und Co-Trainer André Maczkowiak waren an der Seitenlinie nahezu machtlos.

Das wird heute nichts: Chefcoach Dennis Ruess (rechts) und Co-Trainer André Maczkowiak waren an der Seitenlinie nahezu machtlos.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Der Fußball-Oberligist FC Monheim (FCM) hatte im Duell der beiden überraschend starken Aufsteiger beim SV Straelen keine Chance und musste am Ende eine herbe 0:6 (0:2)-Niederlage hinnehmen. "Der Sieg für Straelen ist hochverdient. Wir waren am Schluss nur froh, dass es vorbei ist. Einerseits hat unserem Spiel heute sehr viel gefehlt, aber wir sind auch auf einen sehr, sehr guten Gegner getroffen", sagte FCM-Trainer Dennis Ruess. Sein Team musste die Tabellenspitze abgeben und liegt jetzt "nur" noch auf Platz sechs. Kein Wunder: Gastgeber Straelen schaffte dafür dank des unerwartet hohen Resultats den Sprung an die Spitze.

Im Vergleich zum 0:0 beim VfB Hilden am Mittwoch zuvor hatte der FCM-Coach seine Mannschaft auf zwei Positionen verändert: Der erfreulicherweise schnell wieder zur Verfügung stehende Mittelfeldstratege Patrick Becker begann für Matteo Agrusa und im Angriff durfte Eray Bastas von Beginn an ran. Ayhan Atar blieb zunächst draußen.

Vor diesem Auftritt gestern hatte der FCM mit lediglich vier Gegentoren in ersten sechs Partien die beste Defensiv-Abteilung der Oberliga gestellt, doch gestern wollte es mit der Stabilität im hinteren Bereich nicht so richtig gut funktionieren. Nach gerade einmal zwölf Minuten hatten die Hausherren bereits ihren ersten Doppelschlag angebracht und sie lagen gegen überrumpelte Monheimer schon vorne - 1:0 (4.), 2:0 (20.). "Da musst du dich natürlich erst schütteln", fand Ruess, dessen Mannschaft den Rest der ersten Hälfte zumindest ohne einen weiteren Gegentreffer überstand. Nach vorne gelang den Gästen insgesamt sehr wenig und lediglich nach Standard-Situationen wurde es kurz vor der Pause phasenweise gefährlich im Straelener Strafraum (43.).

In der Kabine legte sich Monheim einen Plan zurecht, um die Partie vielleicht doch wieder offener zu gestalten. In Atar und Agrusa brachte Ruess zwei frische Offensivleute und richtete das System risikofreudiger aus. Doch die Monheimer wurden erneut kalt erwischt - besonders Torhüter Johannes Kultscher, der den Ball an einen Straelener Angreifer verlor und daher das 0:3 (49.) auf seine Kappe nehmen musste. Als die Hausherren kurz darauf sogar das 4:0 nachlegten (55.) war beim FCM das letzte Fünkchen Hoffnung erloschen.

"Die schnellen Gegentore waren natürlich Gift. Da guckst du dich nur noch mit großen Augen an", berichtete Ruess. Weil Monheims Widerstand jetzt endgültig gebrochen war, konnte Straelen in der zweiten Hälfte auch noch die Tore zum 5:0 (61.) und 6:0 (73.) nachlegen.

"Es ist jetzt wichtig, damit ruhig und sachlich umzugehen. Wir sind auf eine Mannschaft getroffen, die zumindest am heutigen Tag einfach besser war als wir. Aber das ändert nichts daran, dass wir bisher eine richtig gute Runde gespielt haben", stellte Ruess fest. Dass die Monheimer aufgrund der schmerzhaften Niederlage von Platz eins auf Rang sechs abgerutscht sind, beweist vor allen Dingen eins: Die Mannschaften der Oberliga liegen in dieser Saison ungewöhnlich dicht beieinander. Im Umgang mit dieser herben Niederlage könnte dem FCM allerdings auch eine alte Fußballer-Weisheit helfen, die Coach Ruess natürlich kennt: "Besser einmal 0:6 verlieren als sechsmal 0:1."

FC Monheim: Kultscher, Weniger, Kreis (46. Atar), Karachristos, Lange, Becker, Intven (64. Funke), Lekic, Schütz, Nosel (46. Agrusa), Bastas.

(mroe)
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