Lokalsport Monheim ist sauer nach 0:0 bei SW Essen

Monheim · Der Fußball-Oberligist fand die Platzverhältnisse verheerend und die Härte derGastgeber übertrieben.

 Ausgeschaltet: Für Monheims Leroy Mickels (links) war die Partie in Essen schon nach 26 Minuten vorbei.

Ausgeschaltet: Für Monheims Leroy Mickels (links) war die Partie in Essen schon nach 26 Minuten vorbei.

Foto: Ralph Matzerath (Archiv)

Als der Essener Karnevalsprinz im Stadion Uhlenkrug zusammen mit seiner Frau den Anstoß für das Nachholspiel der Fußball-Oberliga zwischen dem ETB SW Essen und dem FC Monheim (FCM) ausführte, schienen alle bei einer Spaßveranstaltung gelandet zu sein. Dass dies ein Trugschluss war, wurde allerdings nur kurze Zeit später deutlich, denn die am Ende torlose Begegnung wurde mit harten Bandagen geführt. Als es Mitte der ersten Halbzeit an der Außenlinie zu einer Rudelbildung mit geschätzt rund 20 Beteiligten kam, sah sich sogar der Stadionsprecher genötigt, alle Beteiligten zur Ruhe anzuhalten und daran zu erinnern, dass es sich hier "um ein Fußballspiel und keinen Ringkampf" handele.

FCM-Coach Dennis Ruess war derart bedient, dass er auf die Teilnahme an der geplanten Pressekonferenz verzichtete. "Sowohl durch die Beschaffenheit des Platzes als auch durch die Spielweise der Essener wurde die Gesundheit meiner Leute aufs Spiel gesetzt. Und anstatt nachher auf Friede, Freude Eierkuchen zu machen, habe ich auf die Pressekonferenz verzichtet. Auch wenn ich das vorher noch nie gemacht habe - ich würde es wieder tun", sagte Ruess. Erster Kritikpunkt des Monheimer Trainers war der Untergrund: Der Rasenplatz im Stadion war schon in den vergangenen Wochen häufig nicht bespielbar, doch diesmal entschieden sich die Verantwortlichen gegen eine Absage. "Was Essen damit beweisen wollte, weiß ich nicht. Der Platz war unter einer dünnen schmierigen Schicht wie Beton. Da hätten wir gleich auf dem Parkplatz spielen können", stellte Ruess fest. Hinzu kam das aus seiner Sicht deutlich zu rustikale Essener Vorgehen - und der Kombination beider Punkte fiel nach nicht einmal einer halben Stunde Monheims Angreifer Leroy Mickels zum Opfer. Nach einer rüden Attacke im Mittelfeld fiel der 22-Jährige unglücklich auf den harten Boden, verletzte sich an der Schulter und musste nach 26 Minuten ausgewechselt werden. Im Krankenhaus konnte später immerhin eine Verletzung des Band-Apparates ausgeschlossen werden. Ruess: "Das hat für mich gerade mit den von Essen im Vorfeld getätigten Aussagen einen faden Beigeschmack, wenn sie ankündigen, sich besonders um Leroy kümmern zu wollen und ihn dann 20 Minuten lang über den Platz treten. Da ist aber auch der Schiedsrichter in der Pflicht, solche Spieler besser zu schützen. Und das gilt nicht nur für Leroy, sondern für viele andere Spieler." Bitter stieß dem FCM auf, dass es der Unparteiische nach dem Foul an Mickels bei einer Ermahnung beließ.

Fußballerisch bewegte sich die Partie auf einem mittelmäßigen Niveau, was vor allem auf die Platzverhältnisse zurückzuführen sein dürfte. Trotzdem hatte Monheim gute Gelegenheiten auf einen Treffer, doch der für Mickels eingewechselte Karim Afkir (42.), Philipp Hombach (54.), Daud Gergery (62.) oder erneut Afkir (82.) brachten den Ball nicht unter. Auf der anderen Seite hatten die Hausherren ebenfalls gute Gelegenheiten (61./69./76.), sodass die Punkteteilung wohl das gerechteste Ergebnis war. "Insgesamt muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben den Essenern die Stirn geboten, den Kampf angenommen und uns richtig gut gewehrt", meinte Ruess. In der Tabelle ist der FCM mit nun 33 Punkten Fünfter.

FC Monheim: Kultscher, Salau, Karachristos, Nolte, Lange, Hombach, Lehnert, Becker, Mickels (26. Afkir), Schütz (80. Biade), Bastas (56. Gergery).

(mroe)
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