Lokalsport Monheimer Derby elektrisiert die Stadt

Monheim · Nach vielen Jahren treffen der 1. FC Monheim und die Sportfreunde Baumberg mal wieder unter Wettkampfbedingungen auf einander. Die Gäste sind Favorit im Halbfinale des Kreispokals.

 Bitter: Der ehemalige Baumberger Patrick Becker (l.) kann heute nicht gegen die Sportfreunde auflaufen - das Aufeinandertreffen mit dem Ex-Verein fällt für ihn aufgrund eines Bänderrisses aus.

Bitter: Der ehemalige Baumberger Patrick Becker (l.) kann heute nicht gegen die Sportfreunde auflaufen - das Aufeinandertreffen mit dem Ex-Verein fällt für ihn aufgrund eines Bänderrisses aus.

Foto: Matzerath

Der Vatertag hält heute für die Stadt Monheim ein Spiel bereit, auf das viele schon lange gewartet haben. Im Halbfinale des Kreispokals trifft nämlich der 1. FC Monheim (FCM) im heimischen Rheinstadion auf den Lokalrivalen Sportfreunde Baumberg (16 Uhr) - und zwar unter Wettkampfbedingungen. Ein solches Kräftemessen seiner beiden erfolgreichsten Fußballvereine blieb der Stadt am Rhein lange verwehrt, denn in den letzten Jahren spielten die Baumberger immer in einer höheren Liga als der FCM.

Und das wird sich auch nach der aktuellen Spielzeit nicht ändern: Die Sportfreunde stehen in der Landesliga vier Spieltage vor Schluss praktisch als Aufsteiger fest und werden in der nächsten Saison wieder in der Oberliga vertreten sein. Im Gegensatz zu Baumberg haben die Monheimer die Meisterschaft in der Bezirksliga auch rechnerisch schon in der Tasche und dürfen die nächste Spielzeit für die Landesliga planen.

Und auch wenn der FCM eine tolle Saison hinter sich hat und in den Vorbereitungsspielen in der Winterpause auch gegen höherklassige Gegner seine Qualität nachweisen konnte, sieht Monheims Trainer Dennis Ruess seine Mannschaft eindeutig in der Außenseiterrolle: "Wir gehen seit langer Zeit mal wieder als absoluter Außenseiter in eine Partie. Baumberg ist ja kein klassischer Landesligist, die hätten mit der Mannschaft sicher auch in der Oberliga eine gute Rolle gespielt."

Doch genauso wie die Sportfreunde in dieser Spielzeit in ihrer eigenen Liga spielen, so bewegen sich auch die Monheimer eine Klasse tiefer in ihrer eigenen Sphäre. Von daher werden heute zwei vor Selbstvertrauen strotzende Mannschaften aufeinandertreffen, die sich nichts schenken werden. Schließlich geht es neben Ruhm und Ehre auch um die mit dem Finaleinzug verbundene Teilnahme am Niederrheinpokal, den gerade die Baumberger in bester Erinnerung haben. 2013 gewannen die Sportfreunde den Ausscheidungswettbewerb der besten Mannschaften am Niederrhein durch einen 1:0-Finalsieg bei Rot-Weiss Oberhausen und zogen damit in den DFB-Pokal ein - bis heute der größter Erfolg der Vereinsgeschichte. "Wir wissen, wie schön es ist, diesen Pokal zu gewinnen, und wie schön die Spiele gegen namhafte Gegner vor großer Kulisse sind", sagt Baumbergs Trainer Salah El Halimi, der mit seinem Team den Niederrheinpokal als zusätzliche Motivation eigentlich gar nicht gebraucht hätte: "Wenn ein Spiel Derby-Charakter hat, dann dieses. Ich kann mir vorstellen, dass viele in der Stadt schon lange auf diesen Vergleich gewartet haben."

Für die beiden Vereine sowie die wenigen unparteiischen Zuschauer ist es allerdings schade, dass beide Seiten vor dem heutigen Kräftemessen lange Verletztenlisten zu beklagen haben. Unter den Akteuren, die nicht werden mitwirken können, stechen zwei besonders heraus, für die das Derby eine ganz besondere Partie geworden wäre: Auf Monheimer Seite ist dies Patrick Becker, der vor der Saison aus Baumberg zum FCM wechselte und heute mit einem Bänderriss im Sprunggelenk pausieren muss.

Auch Samir Al Khabbachi wäre wohl gerne gegen seine ehemaligen Kollegen aufgelaufen, allerdings kommt die Partie für den Flügelspieler, der vor einem Jahr den umgekehrten Weg ging, wohl zu früh, schließlich befindet er sich nach einer schweren Verletzung erst seit Wochenbeginn wieder im Mannschaftstraining.

(mroe)
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