Handball Monheimer Handballerinnen vor dem Aus?
Monheim · Frauen der SGM stehen nach dem Abstieg aus der Landesliga vor einer ungewissen Zukunft. Ob ein Team gemeldet wird, ist noch unklar. Viel hängt davon ab, wie die Suche nach einer Torfrau endet.
Seit mehr als 30 Jahren verfügt die Handball-Abteilung der SG Monheim (SGM) über eine Damenmannschaft. Meistens spielte das Team in der Landesliga, doch nun musste die Mannschaft von Trainerin Gudrun Doleys den Gang in die Bezirksliga antreten. Vier Siege aus 22 Spielen waren einfach zu wenig für den Klassenerhalt. Klar ist, dass Doleys in der nächsten Saison nicht mehr auf der Trainerbank sitzen wird. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.
Ob es in Monheim überhaupt weiter Damen-Handball gibt, steht angesichts der vielen Fragezeichen in den Sternen. Die Meldefrist endet Anfang Mai. "Ob und wie es weitergeht, können wir im Moment nicht sagen", meint Michael Pußar. Der Abteilungsleiter hat selbst lange die Damen trainiert, ehe er sich vor der gerade abgelaufenen Saison zurückzog. "Es steht und fällt mit der Torfrau. Wenn wir keine passende Spielerin finden, wird es sehr schwierig." Die Chancen schätzt Pußar hier auf 50 Prozent.
Der vakante Posten zwischen den Pfosten war zuletzt ein Dauerthema. Die erfahrene Keeperin Nicole Plittnik wollte eigentlich ihre aktive Laufbahn beenden - und kehrte dann mitten in der Spielzeit ins Tor zurück. Als Vertreterin fungierte in der Regel die gelernte Kreisläuferin Constanze Schneider. Beide stehen nun vor einer Operation am Knie. "Es ist unheimlich schwierig, eine Torfrau zu finden, weil viele Vereine auf der Suche sind", sagt Spielführerin Susanne Ledebur, "aber wir wollen in der nächsten Saison weitermachen." Weil Nachwuchs aus den eigenen Reihen fehlt, kommt praktisch nur eine Spielerin von außerhalb in Frage. "Torfrauen sind leider sehr selten", meint die 46-Jährige.
In der abgelaufenen Saison musste die SGM viele Rückschläge verkraften. In Martina Lembach verließ eine wichtige Spielerin den Verein in Richtung Wülfrath (Verbandsliga). Aus verschiedenen Gründen ebenfalls nicht mehr an Bord sind Mineuy Songkhame, Jana Klopsch und Natalie Cava Marin. Dass Constanze Schneider ins Tor berufen wurde, kommt hinzu. Ledebur: "Uns war von Anfang an klar, dass es eine ganz harte Saison wird."
Intern habe es Überlegungen gegeben, auf die Landesliga zu verzichten und freiwillig in der Bezirksliga zu starten - aber am Ende sei sich das Team darüber einig gewesen, es doch zu versuchen. Obwohl Spielerinnen wie Nicole Plittnik oder Antje Schlobohm nach der Winterpause zurückkehrten, seien die Ausfälle dann allerdings nicht ausreichend zu ersetzen gewesen. A-Jugend-Spielerinnen aus anderen Vereinen konnten immerhin einige Lücken füllen. So kam Joana Guggenmos aus Langenfeld nach Monheim zurück. Inzwischen steht fest, dass sie erneut zur SG Langenfeld wechselt, um weiter in der Landesliga aktiv zu sein.
"Ich hoffe trotzdem, dass es irgendwie weitergeht", meint Ledebur, "es wäre wirklich schade, wenn es nach so vielen Jahren keinen Damen-Handball mehr in Monheim geben würde." Die Mannschaftsführerin weiß, dass es sehr eng zu werden droht: "Es wird ein Kraftakt. Aber vielleicht ist es für einige ein Anreiz, um den Aufstieg zu spielen." Sollte die Ergänzung der Mannschaft gelingen, sei die Rückkehr in die Landesliga das Ziel. "Es ist ja nicht so, dass nun alle keine Lust mehr haben", betont die 46-Jährige, "wir haben immer noch viele erfahrene und gute Spielerinnen." Zuerst muss die SGM nun auf der Suche nach einer Torfrau erfolgreich sein - damit der Damen-Handball eine Zukunft in Monheim hat.