Fußball Nationaltorhüterin trägt Aus mit Fassung

Langenfeld · Die Langenfelderin Leonie Doege scheidet mit dem deutschen Team überraschend im WM-Viertelfinale gegen Spanien aus.

 Leonie Doege spielt bei Bayer Leverkusen.

Leonie Doege spielt bei Bayer Leverkusen.

Foto: RM-/ar

Der Fußball schreibt seine eigenen Geschichten und Überraschungen gehören schon beinahe zur Tagesordnung. Wer heute der Gewinner ist, kann schon morgen große Enttäuschungen erleben und verlässt bisweilen sogar den Platz als Verlierer. Das musste jetzt auch die Langenfelder Fußball-Torhüterin Leonie Doege mit der deutschen U17-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Jordanien feststellen, denn hier schied das Team von Trainerin Anouschka Bernhard im Viertelfinale mit 1:2 (0:2) gegen Spanien aus.

Noch im Mai hatten die Deutschen im Finale der Europameisterschaft gegen die Ibererinnen mit 3:2 (0:0) nach Elfmeterschießen gewonnen. Damals avancierte Doege zur Heldin des Abends, weil sie im Elfmeterschießen zwei Versuche der Spanierinnen abwehrte. Nachdem auch die Linksverteidigerin Caroline Siems getroffen hatte, war das Spiel entschieden.

Jetzt spielte sich im WM-Viertelfinale eine komplett andere Szene ab, denn die Spanierin Eva Navarro bestrafte ein großes Missverständnis zwischen Doege und Siems mit ihrem Treffer zum 2:0 (37.). "Wir hatten einen unglücklichen Tag", meint Doege. "Wir haben leider unsere Leistung gegen Spanien nicht ganz auf den Punkt gebracht. Bei großen Spielen können kleine Fehler natürlich sofort eine große Wirkung haben." Vorher hatte Natalia Ramos nach einer Ecke die Führung erzielt (9.) und der 1:2-Anschlusstreffer (90.+4) der Deutschen Lena Oberdorf kam zu spät, um die Partie noch zu drehen.

In der Gruppenphase überzeugte das DFB-Team noch mit sehr starken Auftritten. Zunächst gewannen die Deutschen gegen Venezuela mit 2:1, weil sie anspruchsvollen Fußball spielten und die Partie deshalb komplett dominierten. "Im Großen und Ganzen waren wir auf jeden Fall die bessere Mannschaft", stellte Doege fest, die zwischen den Pfosten stehen durfte.

Anschließend kam Bernhards Team nicht über ein 1:1 gegen Kanada hinaus, gewann dann das letzte Gruppenspiel mit 2:0 gegen Kamerun gewann. Dabei hatte das DFB-Team aber einige Probleme, da die Kamerunerinnen sehr aggressiv auftraten. "Ich durfte gegen Kamerun nicht spielen und wurde geschont", berichtete Doege, die auf Vereinsebene für den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen aktiv ist.

Obwohl das DFB-Team später gegen Spanien ausschied, erinnerte sich Doege gerne an die WM in Jordanien. "Das WM-Aus kam ja plötzlich. Es war das letzte Event mit dieser Mannschaft und wir waren später schon etwas traurig. Trotzdem müssen wir jetzt nach vorne schauen. Es war eine coole Zeit in Jordanien und wir haben viele Unternehmungen gemacht", fand die 17 Jahre alte Keeperin.

So machte die DFB-Auswahl etwa einen Ausflug zum Toten Meer und sie durfte die deutsche Botschaft in der jordanischen Hauptstadt Amman besuchen. Außerdem organisierte die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit einen Schulbesuch in Sahab. "Dort werden morgens die jordanischen Kinder unterrichtet und nachmittags sind die syrischen Flüchtlingskinder an der Reihe", erklärte Doege. Zwar reichte es für die Langenfelderin und die deutsche U17-Nationalmannschaft nicht für den WM-Sieg, aber der Tross konnte zumindest wertvolle Eindrücke mitnehmen.

(fas)
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