Lokalsport Nur Löcher: Handballer scheitern kläglich

Langenfeld · Der Oberligist SG Langenfeld kassierte im Spitzenspiel beim Tabellenführer Borussia Mönchengladbach eine derbe 30:38-Packung. Das Team von Trainer Dennis Werkmeister blieb in der Abwehr jeglichen Nachweis von Klasse schuldig.

 Das wird heute nichts: Für Trainer Dennis Werkmeister stand der Ausgang der Partie in Mönchengladbach lange vor dem Abpfiff fest.

Das wird heute nichts: Für Trainer Dennis Werkmeister stand der Ausgang der Partie in Mönchengladbach lange vor dem Abpfiff fest.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) hätte den Gipfel stürmen können. Theoretisch. Aber die Mannschaft von Trainer Dennis Werkmeister blieb irgendwie im Basislager stecken. Ganz realistisch. Langenfeld, das vor einer Woche beim 26:25 über den Vorjahresmeister TV Aldekerk begeistert und sich auf Platz zwei vorgeschoben hatte, bekam im Spitzenspiel beim Ersten Borussia Mönchengladbach nahezu nichts unter Kontrolle. "Wir haben nicht gedeckt", urteilte Werkmeister in einer Mischung aus Enttäuschung und Gelassenheit, "die Niederlage geht in Ordnung. Mönchengladbach hat verdient gewonnen." Die 30:38 (12:15)-Pleite verursachte trotz einer ordentlichen Angriffsleistung starke Schmerzen, weil die SGL noch nie seit ihrer Zugehörigkeit zur Oberliga (fünftes Jahr) derart viele Gegentreffer hinnehmen musste.

Den alten Negativrekord von 34 Toren aus der Saison 2013/2014 übertraf die SGL deutlich, weil sie defensiv von Beginn an keinerlei Kontrolle über die Begegnung bekam. In der Wechselwirkung passte dazu, dass die Torhüter Tobias Geske und Alexander Riebau nahezu keinen Ball zu fassen bekamen. Langenfeld, das in den vergangenen vier Jahren immer die beste Abwehr der Klasse stellte, öffnete den Hausherren große Löcher - und lief von Beginn an hinterher. Beim Stande von 6:11 (15.) stand beinah schon fest, dass der Sprung an die Spitze ins Wasser fallen würde. Die echte Hoffnung auf eine Wende brachte selbst die Phase nicht, in der die Gäste bis zur Pause auf 12:15 (30.) herankamen. Einfacher Grund: Am Hauptproblem änderte sich nichts.

Über das 15:20 (38.) und 17:22 (41.) blieb der Rückstand bei fünf Toren, ehe er sich bei sechs bis acht Treffern einpendelte - 22:29 (48.), 25:31 (51.), 26:34 (53.), 30:38 (60.). Trainer Werkmeister hatte dann mit etwas Abstand seinen Humor wiedergefunden: "Immerhin haben wir ja keinen Siebenmeter verworfen." Beim Erfolg über Aldekerk ließ Langenfeld gleich fünf Strafwürfe ungenutzt - und gewann den Krimi über viel Leidenschaft. Nun nutzte André Eich alle drei Siebenmeter für die SGL, die dennoch chancenlos blieb. Max Adams, der mit acht Treffern der erfolgreichste Werfer war, konnte sich für seine beste Saisonleistung ebenfalls wenig kaufen.

"Wir sind ein bisschen geerdet worden", fand Langenfelds Coach. Dafür ließe sich eine Übersetzung finden: Die SGL bekam nicht zuletzt die Quittung für eine bescheidene Trainingswoche vor dem Spitzenspiel. Und der Tabellendritte (5:3 Punkte) hat sicher nicht die Mannschaft, die bei Bedarf einen beliebigen Knopf drücken kann, um auf Voll-Last umzuschalten. "Darüber werden wir natürlich sprechen", kündigte Werkmeister an. Bei der nächsten Chance zum Gipfelsturm, die sich Langenfeld sowieso erst einmal hart erarbeiten muss, will der Oberligist schließlich nicht mehr im Basislager stecken bleiben.

SG Langenfeld: Geske, Riebau - Thöne (1), Wolter (1), Preissegger, Menzlaff (3), Adams (8), Schickhaus, S. Kniesche (1), Stolley (3), Eich (6/3), Boelken (6), Zimmermann, Nelte (1).

(RP)
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