Lokalsport Passt: Ein Bergmeister fährt für Schumacher

Langenfeld · Kart-Talent Jakob Bergmeister (12) aus Langenfeld verstärkt jetzt das in Kerpen ansässige Team des früheren Formel-1-Piloten.

 Daumen hoch: Jakob Bergmeister, Teamleiter Stefan Bongartz und Ralf Schumacher (von links) freuen sich auf gemeinsame Erfolge.

Daumen hoch: Jakob Bergmeister, Teamleiter Stefan Bongartz und Ralf Schumacher (von links) freuen sich auf gemeinsame Erfolge.

Foto: Schumacher Racing Team

Irgendwann musste es vielleicht so kommen. Die Familien haben dieselbe Leidenschaft: Motorsport. Außerdem gibt es eine bis weit in die Vergangenheit reichende Verbindung. "Ich kenne Ralf ja schon sehr lange", sagt Tim Bergmeister. Gemeint ist Ralf Schumacher. Dessen Bruder Michael, der später sieben Mal den Titel als Formel-1-Weltmeister holte, kannte sich im Autohaus des 2013 verstorbenen Bergmeister-Vaters Willi bestens aus - weil der vor 30 Jahren in der Ausbildung zum KFZ-Mechaniker sein Lehrherr war. Auch Ralf Schumacher wurde ein erfolgreicher Rennfahrer in der Formel 1, in der er 180 Rennen absolvierte und sechs Mal gewann. Inzwischen kümmert sich der heute 42-Jährige um den Motorsport-Nachwuchs, indem er eigene Teams betreibt. So kommt Jakob Bergmeister (12) ins Spiel, der als Kart-Talent mit einer vielversprechenden Zukunft gilt. Das blieb natürlich dem Fachmann Schumacher nicht verborgen. Er hätte Jakob und damit die vierte Generation der Bergmeister-Dynastie am liebsten früher in sein Team geholt. Jetzt ist es so weit: Jakob Bergmeister setzt seine Karriere ab sofort im "Schumacher Racing Team" aus Kerpen fort.

"Wir freuen uns sehr, Jakob Bergmeister bei uns begrüßen zu dürfen. Wir sind sehr gespannt darauf, was wir in Zukunft gemeinsam erreichen können", sagt Schumacher, der Eigner der Firmengruppe KSM-Motorsport und von Schumacher Racing, "wir haben seinen Weg natürlich seit Längerem verfolgt. Wir hätten ihn gerne schon im vergangenen Winter zu uns geholt. Umso schöner ist es, dass es jetzt geklappt hat." Vor zweieinhalb Jahren war Bergmeister - damals erst neun und der jüngste Werksfahrer überhaupt - ins Team des mehrmaligen Kart-Weltmeisters Danilo Rossi aus Italien gewechselt: "Bei Danilo habe ich in den vergangenen Jahren viel gelernt. Für seine Unterstützung, ohne die meine bisherigen Erfolge nicht möglich gewesen wären, bedanke ich mich herzlich."

Ganz unbekannt ist das neue Team nicht für Jakob Bergmeister, denn er kennt sich in Kerpen, das seine Heimbahn ist, sowieso bestens aus. Außerdem trifft er dort Stefan Bongartz wieder, den bisherigen Teamchef bei DR Racing Germany. "Ich freue mich sehr, mit Ralf und Stefan zusammenzuarbeiten. Und ich hoffe, bald gute Ergebnisse zu erzielen", sagt der junge Langenfelder, der Anfang 2017 aus der Bambini-Klasse zu den Junioren wechselte - wo er es mit durchweg älteren Konkurrenten zu tun hat. Rennsiege sind deshalb in diesem Jahr nicht zu erwarten, obwohl Jakob mit dem vererbten Bergmeister-Ehrgeiz am liebsten gewinnt. Das Debüt für Schumacher Racing beim Renn-Wochenende in Wackersdorf (Bayern) war insgesamt eher durchwachsen: "Es ist nicht so gelaufen, wie wir uns das erhofft hatten." Damit war in erster Linie das Abschneiden in den beiden Rennen der Deutschen Kartmeisterschaft gemeint, in denen es nach dem Einzug ins Finale keine Punkte gab (zweimal Rang 26).

Weiter nach vorne ging es in den Läufen der ADAC Kart Academy, einer zur Förderung von Nachwuchs-Talenten ins Leben gerufenen Serie. Hier gab es zuerst Rang drei und dann nach einem packenden zweiten Lauf den zweiten Rang - zum Abschluss intensiver Tage. "Das war anstrengend, es sind viele Kilometer zusammengekommen", fand Jakob Bergmeister - der sich nun trotzdem am Anfang der Sommer-Schulferien direkt wieder einer Doppel-Belastung unterzieht. Dafür muss er aber keine rund 500 Kilometer weit fahren wie zuletzt nach Wackersdorf, denn die nächste Herausforderung wartet praktisch um die Ecke. Dort stehen Rennen des Deutschen Kart Masters und der ADAC Kart Academy auf dem Programm. Ein Bergmeister und ein Schumacher tun sich in Kerpen zusammen. Irgendwann musste es so kommen.

(RP)
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