Lokalsport Plötzlich greift Björn Joppien sogar nach einer DM-Medaille
Langenfeld · Bei den Deutschen Badminton-Meisterschaften steht der Ex-Profi mit Fabienne Deprez im Viertelfinale.
Schon gestern Mittag fühlt sich Björn Joppien prächtig. Da hatte der 36-Jährige bei seinem Badminton-Comeback zwei Spiele vom Vortag in den Beinen - und keine Beschwerden. "Es geht mir gut", betonte der siebenmalige Deutsche Meister im Herren-Einzel, der seine Karriere beim FC Langenfeld (FCL) im Februar 2010 aus gesundheitlichen Gründen beendet hatte. Kurz vor Weihnachten war dann die Idee gereift, es wieder zu probieren. Joppien tat sich mit der Ex-Teamkollegin Fabienne Deprez zusammen, die für den BV Gifhorn gemeldet und in der 1. Liga von Frankreich tätig ist. Über eine Wildcard durften Joppien/Deprez in Bielefeld bei den Deutschen Meisterschaften starten. Dort übertreffen sie alle Erwartungen - und greifen heute im Viertelfinale sogar nach einer Medaille.
Nach dem 21:17, 21:10 gegen Philipp Salow/Nadine Cordes (SV Berliner Brauereien/Peine) wies Joppien zum ersten Mal nach, dass er trotz der langen Wettkampfpause drei Sätze bewältigen kann. Gegen Steffen Hohenberg/Katharina Altenbeck (Gladbecker FC/1. BV Mülheim) gab es ein 21:12, 18:21, 21:14. "Das hat echt viel Spaß gemacht", betonte Joppien, der sich da bereits aufs Achtelfinale freute: "Ich habe nicht blöd ausgesehen. Alles ist gut." Es sollte noch besser kommen.
Gestern am späteren Nachmittag trafen Joppien/Deprez auf die an Position drei/vier der Setzliste geführten Johannes Pistorius (21/TSV Freystadt) und Barbara Bellenberg (23/TV Emsdetten). Björn Joppien, der einer anderen Badminton-Generation angehört, und Fabienne Deprez (25) verloren den ersten Satz mit 14:21, ehe sie den Spieß umdrehten - 21:15. Im dritten Durchgang brachte ein Schnellstart das 6:0 und 11:3. Übers 12:10 und 14:11 kamen Pistorius/Bellenberg heran, aber Joppien/Deprez hatten beim 20:15 ihren ersten Matchball - und nutzten den dritten zum 21:17.
Damit stehen die Wildcard-Starter heute im Viertelfinale gegen die an Position fünf bis acht gesetzten Nikolaj Persson und Kilasu Ostermeyer (TSV Trittau). Das Halbfinale und damit eine DM-Medaille sind nur noch einen Schritt entfernt. Und das erstaunliche Comeback hat plötzlich eine irre Eigendynamik.
