Lokalsport Pokal-Aus: Handballer verlieren den Faden

Langenfeld · Der personell arg geschwächte Regionalligist hielt bis zur Pause mit, unterlag aber am Ende deutlich mit 28:36 bei der SG Ratingen.

 Hartes Brot: Felix Korbmacher (mit Ball) und die Langenfelder Handballer trafen immer wieder auf eine intensiv zupackende Ratinger Abwehr.

Hartes Brot: Felix Korbmacher (mit Ball) und die Langenfelder Handballer trafen immer wieder auf eine intensiv zupackende Ratinger Abwehr.

Foto: Achim Blazy

Am Ende wurde es deutlich. Sehr deutlich sogar. Trotzdem blieb Jurek Tomasik, der Trainer des Handball-Regionalligisten SG Langenfeld (SGL), ganz entspannt. "Wir sollten die Kirche im Dorf lassen, auch wenn das Ergebnis nicht so gut aussieht", sagte der Coach nach der 28:36 (17:19)-Niederlage beim Klassen-Konkurrenten SG Ratingen, der durch den Sieg ins Finale des Niederrheinpokals einzog. Und Tomasik stellte zwei Wochen vor dem mit Spannung erwarteten Duell in der Meisterschaft fest: "Das war absolut verdient."

Die Probleme des Langenfelder Trainers hatten sich über drei Nächte zwischen dem jüngsten Erfolg in der Liga bei der DJK Adler Königshof (26:25) nicht verbessert - eher waren sie schlimmer geworden. Neben den Langzeitverletzten, die in der Mehrheit eigentlich für Durchschlagskraft im Rückraum sorgen sollen, war für den Pokal auch noch Maurice Meurer ausgefallen. Die personell ohnehin arg geschwächte Mannschaft reiste mit dem letzten Aufgebot zum "Löwenrudel", das letztlich klar überlegen war.

Das drückte der erste Abschnitt noch nicht aus. "Da haben wir gut mitgehalten", sagte Langenfelds Trainer, "aber natürlich hatten wir deutlich weniger Möglichkeiten, als wenn wir voll besetzt angereist wären." Spätestens die Rote Karte gegen Linkshänder Christian Majeres (36.) kurz nach der Pause bedeutete einen Bruch im Spiel der Gäste. Der Rückraumspieler aus der zweiten Mannschaft (Verbandsliga) hatte schon am Wochenende zuvor in Krefeld ausgeholfen. Nun schickten ihn die Unparteiischen nach einem gröberen Foul vom Feld (dritte Zeitstrafe). "Er war schon ein Faktor", fand Tomasik, der den Einsatz stark fand - obwohl Majeres bis zu seinem Aus lediglich einen Treffer beigesteuert hatte.

Weil sich Langenfeld anschließend nach Ballverlusten viele Tempogegenstöße einfing, konnte Ratingens Dominik Jung immer mehr auftrumpfen (elf Treffer). Die Hausherren zog vom 20:19 (35.) schnell auf 26:19 (40.) davon und sorgten damit für die Entscheidung im nach dem Seitenwechsel einseitigen Duell. Daran vermochten auch die weiteren Aushilfen aus der SGL-Zweiten nichts zu ändern. Max Guggenmos und Matthias Herff, der ehemalige Kapitän der Ersten, waren ebenfalls mit nach Ratingen gereist. "Obwohl es letztlich nicht geholfen hat, ist es gut, dass wir die Möglichkeit hatten, auf diese Spieler zurückzugreifen", fand Tomasik.

Der SGL-Trainer erwies sich in seinem Gesamt-Urteil als Realist und Ratingen, das in der Regionalliga derzeit Platz drei (12:4 Punkte) hinter dem Zweiten Langenfeld (14:2) belegt, war an diesem Abend zu stark. "Wenn wir in der Liga aufeinandertreffen, sieht das wieder ganz anders aus", sagte der Coach durchaus optimistisch. Sein Ratinger Kollege Khalid Khan geht ebenfalls davon aus, dass seine Mannschaft beim nächsten Duell ein anderes Spiel erwartet: "Wir wissen das Ergebnis richtig einzuordnen." Am 1. Dezember (20 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium), treffen sich beide Teams in Langenfeld zum Regionalliga-Topspiel wieder.

(mol-)
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