Lokalsport SGL will "nur" in die neue Nordrheinliga

Langenfeld · Hiesfeld hat sich aus der Handball-Oberliga zurückgezogen, der ART Düsseldorf stand am vergangenen Wochenende auf der Kippe. Langenfelds Abteilungsleiter Klaus Majeres fordert vom Team einen Platz unter den besten acht.

Die neue Saison in der Handball-Oberliga hat noch nicht begonnen, aber schon ein paar heftige Turbulenzen hinter sich. Mitten in der Vorbereitung musste auch der zweimalige Vizemeister SG Langenfeld (SGL) mächtig staunen, denn direkt bei zwei Konkurrenten ging es drunter und drüber - zuerst beim TV Jahn Hiesfeld. Schon im Winter hatten einige Spieler angekündigt, den Verein zu verlassen - und im Sommer schlossen sich weitere an. Am Ende stand kein wettbewerbsfähiges Personal mehr zur Verfügung. Folge: Anfang August zog Hiesfeld seine erste Mannschaft aus der Oberliga zurück. "Das ist traurig für den Handball", findet Langenfelds Abteilungsleiter Klaus Majeres.

Den ersten Aufreger hatte er gerade verarbeitet, als das zweite heftige Gewitter folgte. Und das hätte Langenfeld sogar sehr direkt getroffen. Durch den Hiesfelder Rückzug gibt es "nur" ein Heimspiel weniger und in der kommenden Saison überhaupt keinen Absteiger mehr. Nun schien plötzlich aber der überaus reizvolle Meisterschafts-Auftakt am 12. September (17.30 Uhr) gegen den ART Düsseldorf auf der Kippe zu stehen. Am vergangenen Wochenende war das Aus des ART praktisch besiegelt. Grund: Düsseldorfs Abteilungsleiter soll durch "strafbare Handlungen" einen Schaden in Höhe von rund 100 00 Euro verursacht haben. In einer außerordentlichen Versammlung beschlossen die rund 300 Mitglieder eine Sonder-Umlage von 200 Euro pro Person. Die Differenz kam über Zusagen bei einer spontanen Spendensammlung herein.

Die SGL wird vermutlich direkt in den ersten vier Saisonspielen eine echte Standortbestimmung bekommen. Nach dem Auftakt gegen Düsseldorf, bei dem jetzt der frühere Langenfelder Chefcoach Heino Kirchhoff als Co-Trainer von Khalid Khan arbeitet, warten die Aufgaben beim Aufsteiger VfB Homberg (19. September), gegen den Vorjahres-Meister TV Aldekerk (26. September), der später den Aufstieg in die 3. Liga verpasste, und beim Vorjahresdritten Borussia Mönchengladbach (3. Oktober). Die Marschroute steht für Majeres allerdings bereits fest: "Wir wollen uns für die Nordrheinliga qualifizieren - ohne Wenn und Aber." Für die neue Klasse, die nach den Vorstellungen des Verbandes ab 2016/2017 für die Vereine der passendere Unterbau zur 3. Liga und deren viel höheren Anforderungen sein soll, qualifizieren sich acht Mannschaften aus der Oberliga Niederrhein. Die weiteren sechs Teams stellt die Oberliga Mittelrhein.

Nach zwei Vizemeisterschaften in den beiden vergangenen Jahren dürfte es allerdings kaum den Langenfelder Ansprüchen genügen, irgendwie unter den besten acht zu landen - schon gar nicht unter der Regie des neuen Trainers Dennis Werkmeister, der den Ehrgeiz praktisch lebt und dem Majeres auch eine gute Arbeit bescheinigt. Und wenn es am Ende sogar zur Meisterschaft reicht? "Falls es dazu kommen sollte, müssen wir neu überlegen", sagt Majeres. Der Titel und ein Qualifikationsspiel zur 3. Liga liegen noch 24 Meisterschafts-Partien weit weg. Sieht nach ausreichend Zeit aus, ist jedoch knapp bemessen. Das Thema könnte durchaus für einige Spannung sorgen.

(RP)
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