Lokalsport Soziales Netzwerk half Elfen bei Schilks Verpflichtung

Leverkusen · Bei der Saisoneröffnung plauderten Bayers Handballerinnen auch aus dem Nähkästchen. Im Test siegte Bayer 41:24.

Das ist schon eine ziemlich schräge Geschichte, die Nina Schilk den Fans der Elfen bei der Saisoneröffnung erzählen konnte. Denn wie es die Linksaußen zu Bayers Handballerinnen verschlagen hat, war alles andere als alltäglich. Ursprünglich war sie mit Rosengarten-Buchholz in die Bundesliga aufgestiegen. Da ihr Vertrag bei den Niedersachsen aber überraschender Weise nur für die zweite Liga galt, musste sie ohnehin über die Zukunft nachdenken.

Die hätte aber vermutlich weiter in Rosengarten gelegen, hätte Schilks Mutter nicht ein Patenkind, das auch mit einigem Erfolg Handball spielt. Und just mit diesem Patenkind der Mutter tauschte sich Schilk auf einem bekannten sozialen Netzwerk aus. Bei der Gesprächspartnerin handelte es sich um Kim Berndt, die bereits bei Bayer unterschrieben hatte und von der Suche nach einer Linksaußen wusste. Die Kontaktaufnahme mit Bayer folgte drei Tage später. Da telefonierte Schilk mit Trainer-Managerin Renate Wolf. "Sie hatte mich schnell überzeugt", erinnerte sich der Neuzugang. Um nicht für zu viel Verwirrung zu sorgen, sei hier nur noch einmal kurz daran erinnert, dass Berndts Tante Sigrun Berndt wiederum einst mit Wolf sehr erfolgreich bei Bayer gespielt hat.

Zu Hilfe kam das Internet übrigens auch einer weiteren Neu-Elfe: der Ukrainerin Nataliya Gaiovych. In deren Heimat sind die Zeiten schwer und ihr einstiger Klub in finanziellen Nöten. Darum überlegte sie nicht lange, als ein Angebot vom ostdeutschen Drittligisten Marienberg kam. Dort hörte sie von der Leverkusener Suche nach einer starken Keeperin und bewarb sich per Mail. "Schließlich hat Bayer in Europa einen sehr guten Ruf", begründete sie ihr Interesse. Renate Wolf erkundigte sich bei Vorgängerin Valentyna Salamakha (einst auch in der Ukraine aktiv), die empfahl ihr die Keeperin und die überzeugte schließlich im Probetraining am Rhein. Noch braucht sie Torwart-Trainerin Natalie Hagel als Dolmetscherin, will jetzt aber wie Michaela Janouskova, für die endlich die Spielgenehmigung da ist, schnell Deutsch lernen.

Dem geneigten Publikum bereits gut bekannt waren aus der Vorsaison die Talente Vanessa Fehr und Elisa Burkholder. Und über eine richtig gute alte Bekannte freuten sich die Elfen-Fans ganz besonders: Denisa Glankovicova. Wolf schwärmte nach dem 41:24-Erfolg im Saisoneröffnungs-Testspiel gegen Bundesliga-Absteiger Koblenz/Weibern regelrecht vom Wirken ihrer spielenden Co-Trainerin. Lob gab es für das gesamte Team. "Ich bin sehr zufrieden. Für diesen frühen Zeitpunkt war das schon erstaunlich gut", pries sie die Frühform ihrer Elfen.

(RP)
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