Lokalsport Taekwon-Do: Sportschule ist erfolgreich

Monheim · In Monheim wird die koreanische Kampfkunst seit Jahren praktiziert. Es geht um Kraft, Dynamik und Technik.

 Der Meister und seine Schüler: Harry Vones (links) gibt sein Wissen gerne weiter. Der Monheimer ist als Bundestrainer auch für den Verband im Einsatz.

Der Meister und seine Schüler: Harry Vones (links) gibt sein Wissen gerne weiter. Der Monheimer ist als Bundestrainer auch für den Verband im Einsatz.

Foto: Matzerath

Wenn Matthias Vones seine Übung durchführt, ist das auch ein akustisches Schauspiel. Kraftvolle und dynamische Bewegungen untermalt er mit einem straffen Zischgeräusch. Das sei nötig, um die volle Körperspannung zu erreichen, sagt er. Strikte Beherrschung der eigenen Motorik sind eine Grundvoraussetzung, um die "Tul" zu schaffen. Bei einer der fünf Disziplinen aus dem Taekwon-Do handelt es sich um Bewegungsabläufe, die nach einem festen Muster ablaufen. Wird etwas unsauber ausgeführt, gibt es Abzüge. Vones ist ein Profi in diesem Bereich. Und er trägt den schwarzen Gurt im vierten Dan. Seit seinem fünften Lebensjahr ist der 22-Jährige im Taekwon-Do aktiv.

Sein Vater Harry betreibt seit 1995 die Sportschule Monheim. Der Verein zählt rund 80 Mitglieder und ist bei Turnieren erfolgreich. Matthias Vones ist unter anderem Europameister und ehemaliger Junioren-Weltmeister. Für den Informatik-Studenten ist der ursprünglich aus Korea stammende Sport ein guter Ausgleich zum Alltag am PC. "Es ist ein vielseitiger und interessanter Sport", findet Vones.

Sein Vater wollte ihn erst davon abhalten, doch der Junge setzte sich durch. Im Grundschulalter geht es nicht ums Kämpfen, sondern um Bewegungsabläufe und Training - und auch um Werte wie Höflichkeit, Integrität, Durchhaltevermögen, Selbstkontrolle oder Willen.

Im Gegensatz zu den einstudierten Abläufen geht es in den Kämpfen vor allem darum, den Gegner mit Tritt- und Schlagtechniken zu besiegen. Die Sportschule Monheim richtet sich dabei nach den Regeln der International Taekwon-Do Federation (ITF), die einer der beiden Weltverbände ist. Ein Merkmal: Im Kampf sind Aktionen nur oberhalb der Gürtellinie erlaubt.

Das Training ist anspruchsvoll und den Teilnehmern steht schon nach wenigen Minuten der Schweiß auf der Stirn. Harry Vones legt großen Wert auf akribisches Arbeiten. Immer wieder korrigiert er die Bewegungen seiner Schützlinge.

Ebenfalls lange dabei ist Michelle Saciuk. Die 19-Jährige kommt aus der Nähe von Dinslaken angereist, um in Monheim zu trainieren: "Ich habe ein Probetraining gemacht und fand es auf Anhieb gut. Das ist etwas anderes als Tanzen oder Ballett." Saciuk ist Vize-Europameisterin und dreimalige Deutsche Meisterin in ihrer Gewichtsklasse. "Man muss mit Auge, Kopf und Körper kämpfen", betont sie.

Für Harry Vones kann jeder mitmachen: "Unser ältester Einsteiger war 75." Es komme auf Dynamik, Kraft, Schnelligkeit und Flexibilität an. "Dieser Sport bietet viele interessante Disziplinen", findet Vones. Dann stürzt er sich wieder ins Training - und zeigt den Sportlern, worauf es auf der Matte ankommt.

(RP)
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