Lokalsport Trainer Tomasik krempelt die Ärmel hoch

Langenfeld · Der personell dezimierte Handball-Regionalligist SG Langenfeld gewann zwei Testspiele, verlor aber den verletzten Steffen Hambrock.

 Entschlossen: Jurek Tomasik ist oft nicht nur dabei, sondern mittendrin. Langenfelds neuer Trainer ist Handballer aus Leidenschaft.

Entschlossen: Jurek Tomasik ist oft nicht nur dabei, sondern mittendrin. Langenfelds neuer Trainer ist Handballer aus Leidenschaft.

Foto: Ralph Matzerath

Viele andere hätten längst damit begonnen, sich zu beklagen. Jurek Tomasik allerdings, der neue Trainer des Handball-Regionalligisten SG Langenfeld (SGL), mag sich nicht beklagen: "Jammern bringt nichts. Wir müssen einfach das Beste draus machen." Die Vorbereitung lief zuletzt holprig, weil der Kader viel zu selten komplett war - aufgrund der Urlaubspläne des einen oder anderen Spielers, aufgrund von Verletzungen. Schon vor dem Test gegen den TV Lobberich (Oberliga-Absteiger) war die Spielerdecke der SGL dünn. Dann passierte in der 22. Minute jener Zusammenprall, in deren Mittelpunkt Steffen Hambrock stand. Der Rückraumspieler, der den größten Teil der vergangenen Saison wegen einer Fuß-Verletzung (Knöchel) verpasst und sich durch viel Einsatz zurückgekämpft hatte, droht erneut für mehrere Monate auszufallen.

Wie sehr das Knie geschädigt ist, wird erst eine genaue Untersuchung zeigen. Schlimmste mögliche Diagnose: Kreuzbandriss. Selbst im günstigeren Fall könnte eine Pause von zwei bis drei Monaten drohen - und das Jahr 2017 für Hambrock sportlich gelaufen sein. "So etwas steckt eine Mannschaft nicht einfach weg", sagt Tomasik. Für ihn und sein Team war später der 31:30 (15:13)-Sieg ziemlich unwichtig. Alle hoffen, dass Pechvogel Hambrock so rasch wie möglich wieder aufs Feld zurückkehrt.

Ohne Hambrock sowie die ohnehin fehlenden Felix Korbmacher und André Boelken blieben der SGL im Test plötzlich nur noch zwei echte Rückraumspieler: Regisseur André Eich und Henrik Heider auf der rechten Seite im Rückraum. Krasser Gegensatz: In Mats Heyde, Jan Schirweit und Christian Mergner waren alle drei Kreisläufer da. Auf der übersichtlich besetzten Bank saßen dann in der zweiten Halbzeit neben Trainer Tomasik lediglich zwei Spieler - und einer dieser beiden war Torhüter Tobias Joest.

Trotz aller Probleme hatte die SGL die Partie bis zum 26:20 (49.) ganz gut im Griff, ehe die Akkus im Schnellverfahren immer leerer wurden und die Gäste nach Fehlern der Hausherren mehrere Tempogegenstöße vortragen durften. Der sehr späte Treffer von André Eich machte dann aus dem 30:30 noch einen 31:30-Sieg für Langenfeld, das einen Tag darauf erneut testete und beim Oberligisten Pulheimer SC antrat. Tomasik fand weniger das 33:28 beachtlich: "Ergebnisse in der Vorbereitung sind für mich nicht wichtig." Dafür bescheinigte er seiner Mannschaft den Willen, energisch gegen widrige Umstände zu kämpfen.

Am Anfang der Partie hatten die Gäste in Felix Korbmacher (gegen Lobberich nicht dabei), Eich und Henrik Heider sogar einen kompletten Rückraum. Das änderte sich jedoch zur zweiten Hälfte, weil Heider aufhören musste (Verletzung am Daumen). Plötzlich war alles wie am Tag zuvor und aus der Not heraus tauchte jetzt sogar Kreisläufer Heyde im Rückraum auf. "Er hat das ganz gut hingekriegt und kommt als Aushilfe in Frage. Und eigentlich muss ich vor der ganzen Mannschaft den Hut ziehen, wie sie das gelöst hat", meinte Tomasik.

Bis zum ersten Pflichtspiel in der neuen Saison bleiben dem Drittliga-Absteiger zwei Wochen, denn am 5. September (20.30 Uhr) steht die erste Runde des Niederrheinpokals beim Verbandsligisten TV Ratingen auf dem Programm. Vier Tage später beginnt am 9. September (20 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den TuS 82 Opladen die Meisterschaft. Tomasik ist um Gelassenheit bemüht: "Wir müssen weiter hart arbeiten und weiter trainieren. Wir müssen da jetzt durch." Viele andere hätten an seiner Stelle sicher längst damit begonnen, sich zu beklagen.

(RP)
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