Fußball Triumphaler Abschied eines Trainers

Langenfeld · Fußball-Bezirksligist SC Reusrath erlebte unter dem allseits geschätzten Udo Dornhaus vier erfolgreiche Jahre. Zuletzt war das Team sogar die beste Rückrunden-Mannschaft. Trotzdem musste der Coach gehen - aus finanziellen Gründen.

 Tragfähig: Udo Dornhaus war bei seinen Spielern sehr beliebt. Deshalb gaben sie in der Rückrunde alles - gerade dann, als das Aus des Trainers in Reusrath bereits beschlossen war.

Tragfähig: Udo Dornhaus war bei seinen Spielern sehr beliebt. Deshalb gaben sie in der Rückrunde alles - gerade dann, als das Aus des Trainers in Reusrath bereits beschlossen war.

Foto: Ralph Matzerath

Vier Jahre stand Udo Dornhaus als Trainer beim Fußball-Bezirksligisten SC Reusrath (SCR) in der Verantwortung. Und diese Zeit gehört sicher zu den erfolgreichsten der Reusrather Vereinsgeschichte. Die Erfolgsstory begann in der ersten Spielzeit mit dem Aufstieg in die Bezirksliga und sie endete am vergangenen Sonntag mit dem 4:0 gegen den SC SW Düsseldorf 06. Dadurch schloss der SCR die Saison als beste Mannschaft in der Rückrunde auf dem dritten Platz ab. "Beim Abschied von der Mannschaft war man den Tränen doch sehr nahe", sagt Dornhaus, der in Reusrath tiefe Spuren hinterlassen hat.

Das Fazit zur Ära Dornhaus fällt einhellig aus. "Wir hatten eine super Zeit und vier sehr erfolgreiche Jahre", sagt der Vorsitzende Uli Brücker. Dornhaus-Nachfolger Ralf Dietrich, der zuletzt die zweite Mannschaft in der Kreisliga B trainierte, schwärmt ebenfalls in den höchsten Tönen: "Ich habe hier ja schon einige Trainer erlebt, aber Udo war der beste. Er war ein absoluter Glücksfall für Reusrath."

Ein besonders gutes Händchen bewies Dornhaus bei der Ausbildung junger Spieler, die meist aus dem eigenen Nachwuchs kamen. Das gilt beispielsweise für die Brüder Nils und Moritz Kaufmann, die heute gemeinsam eines der gefährlichsten Sturmduos in der Bezirksliga bilden. "Er hat die Jungs wirklich hervorragend weiterentwickelt. Das ist uns immer sehr wichtig gewesen - und es hat super funktioniert", erklärt Brücker.

Wichtig für die gute Nachwuchsförderung war die enge Zusammenarbeit mit der Reserve. Bei personellen Engpässen halfen sich beide Seiten zuverlässig aus, weil Dornhaus und Dietrich in engem Kontakt standen. "Das Verhältnis war immer sehr kollegial. Durch die gute Zusammenarbeit hatte Udo einen Anteil am Erfolg der Zweiten", meint Dietrich, der das Team aus der Kreisliga B in die Kreisliga A führte und dort etablierte.

Dass die nahezu perfekte Liaison zwischen Dornhaus und dem SCR trotzdem endet, hat mit finanziellen Problemen im Verein zu tun. Der Kader musste für die nächste Saison verschlankt werden - und das Ziel entsprechend nach unten korrigiert. Für diesen Umbruch wollte der Vorstand einen neuen Trainer, sodass bald Dietrich statt Dornhaus auf der Bank sitzen wird.

Inzwischen steht im Groben der Qualitätsverlust fest. In Chris Lange (FC Monheim), Jens Weidenmüller (HSV Langenfeld), Malik Demba (SF Baumberg), Daniel Fischermann und Christopher Urban (Ziel unbekannt) verlassen fünf Stützen den Verein. Auch die Abgänge von Jörn Heimann (Trainer der Sportfreunde Baumberg II) und Pasquale Rizzelli (TuSpo Richrath) treffen den SCR. Trotzdem bleiben wichtige Spieler erhalten. So gab Nils Kaufmann bereits seine Zusage und bei seinem Bruder Moritz hoffen die Verantwortlichen darauf. Auch der in der gerade beendeten Serie herausragende Torhüter Tim Hechler spielt in Zukunft für den SCR.

"Wir verlieren absolute Leistungsträger, aber wir haben noch viel Potenzial", findet Dietrich. Die entstandenen Lücken will er mit einigen Spielern aus der Zweiten auffüllen. Ob der neue Coach die Erfolgsgeschichte von Dornhaus weiterschreiben kann, wird sich dennoch erst zeigen müssen. Dietrich tritt immerhin in große Fußstapfen. Und es wird für nicht einfach, aus dem Schatten des Vorgängers zu treten.

(RP)
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