Lokalsport Unglücklich: Gallier verschlafen Start

Langenfeld · Der Handball-Drittligist SG Langenfeld verlor gestern Abend bei der HSG Handball Lemgo II mit 28:32. Das Team von Trainer Dennis Werkmeister lag nach 13 Minuten mit 2:10 hinten und begann dann eine kraftraubende Aufholjagd.

 Diskussionsbedarf: Langenfelds Trainer Dennis Werkmeister (links) suchte die Ursache für die Niederlage in Lemgo allerdings nicht in erster Linie bei den Schiedsrichtern, sondern bei seiner eigenen Mannschaft.

Diskussionsbedarf: Langenfelds Trainer Dennis Werkmeister (links) suchte die Ursache für die Niederlage in Lemgo allerdings nicht in erster Linie bei den Schiedsrichtern, sondern bei seiner eigenen Mannschaft.

Foto: Ralph Matzerath

Vielleicht waren die Gallier gestern vor dem Spiel bei der HSG Handball Lemgo II am Anfang irgendwie noch zu sehr damit beschäftigt, die Zutaten für ihren Zaubertrank zusammenzustellen. Der Handball-Drittligist SG Langenfeld (SGL) fand jedenfalls erst mit Verspätung statt, weil er den Start in den Sand setzte - und nach zwölf Minuten bereits mit 1:9 sowie nach 13 Minuten mit 2:10 zurücklag. Anschließend wurde die Mannschaft von Trainer Dennis Werkmeister jedoch ihrem Ruf wieder gerecht, denn sie wehrte sich mit einem unbeugsamen Willen gegen das fast Unvermeidliche. Der Erfolg blieb trotzdem aus, denn die Gastgeber gewannen mit 32:28 (17:13). "Wir haben Lehrgeld bezahlt. An einem guten Tag können wir hier gewinnen", fand Werkmeister, "aber nach diesem Start war das Spiel eigentlich schon entschieden." Langenfeld wartet damit weiter auf seinen ersten Sieg in der 3. Liga, hat aber seit dem 30:30 gegen die HSG Krefeld einen Zähler auf dem Konto. Das reicht aktuell für Rang zwölf vor der SG Ratingen, dem TSV GWD Minden II, dem TV Korschenbroich und Eintracht Baunatal (alle 0:6).

Die SGL wusste, was bei unnötigen Würfen oder Ballverlusten passieren würde - weil das Videostudium und die allgemeine Vorbereitung aufs Spiel intensiv waren. Die junge Mannschaft der Hausherren nutzte jede sich bietende Gelegenheit, um im ICE-Tempo nach vorne zu eilen. Weil die SGL das Besprochene allerdings nicht umsetzen konnte, kassierte sie früh gleich sieben Tempogegenstöße - ein Albtraum. Werkmeister nahm beim 1:6 bereits in der achten Minute eine Auszeit, um die Dinge neu zu justieren. Das gelang dann mit ein bisschen Verzögerung, zumal die offensivere 5:1-Deckung besser funktionierte als die defensivere 6:0-Variante. "Wir bekommen insgesamt zu viele Gegentreffer", stellte der SGL-Coach fest.

Positiv konnte er registrieren, dass sich Langenfeld in die Partie zurückkämpfte und den Rückstand bereits bis zur Pause auf 13:17 (30.) verkürzte. In der zweiten Hälfte gelangen dem Klassen-Neuling durch Andreas Nelte (34.). Max Adams (35.) und Matthias Herff (36.), sowie noch einmal Herff (37.) und Adams (38.) dann fünf Treffer hintereinander zum 18:20-Anschluss. Auch in der Schlussphase wurde Lemgo die Gallier praktisch nie mehr richtig los - im Gegenteil. Knapp sechs Minuten vor dem Abpfiff gelang Henrik Heider das 26:26, sodass plötzlich theoretisch sogar ein Sieg möglich gewesen wäre. Drei Treffer der HSG zum 29:26 (57.) waren dann das Aus für Langenfeld.

"Es war die eine oder andere unglückliche Schiedsrichter-Entscheidung dabei", urteilte Werkmeister, "vielleicht haben uns aber auch die Körner gefehlt, die wir nach dem schlechten Start investieren mussten. Wir sind natürlich enttäuscht, aber auch Realisten. In der 3. Liga kannst du dir so etwas nicht leisten. Aber ich denke, wir werden daraus wieder etwas lernen." Am kommenden Samstag (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) sollten die Gallier dann schon von der ersten Minute an stattfinden.

SG Langenfeld: Joest, Geske - Thöne, Heider (3), Wolter (1), Adams (5), Klimke, Zimmermann, Herff (5/1), Stolley (3), Eich (3/1), Boelken, Menzlaff (6), Nelte (2).

(RP)
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