Lokalsport VfB Langenfeld lebt Inklusion vor

Langenfeld · Der Fußball-Verein bietet in Kooperation mit der Werkstatt für Behinderte eine ganz neue Mannschaft.

Es herrschte Hochbetrieb auf der Sportanlage am Jahnplatz. Auf dem Spielfeld des VfB Langenfeld war die Werkstatt für Behinderte (WfB) der Gastgeber für ein großes Fußballturnier. Die insgesamt zehn Mannschaften bestanden aus körperlich, geistig und psychisch behinderten Menschen. Bereits vor dem Turnier hatten der Langenfelder Traditionsverein und die WfB einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. "Wir wollen die Menschen von der Werkstatt für Behinderte ins Vereinsleben integrieren. Es sollen behinderte und nichtbehinderte Menschen unserem Verein angehören", sagte der VfB-Vorsitzende Manfred Sütterle.

Und ab jetzt spielt die Fußballmannschaft der Werkstatt für Behinderte tatsächlich beim VfB. Die Sportler sind ungefähr 16 bis 50 Jahre alt. Darüber hinaus können sich auch behinderte Menschen, die nicht für die WfB aktiv sind, dem Team anschließen. Das Training ist donnerstags von 16 Uhr bis 17.30 unter der Regie von Adam Banaschik. "Ich gestalte das Training langsamer und kleinschrittiger, als das üblich ist", erklärt Banaschik, der seit drei Jahren als Trainer bei der WfB aktiv ist und eine besondere Ausbildung für den Umgang mit behinderten Menschen absolviert hat.

Durch die Kooperation mit dem VfB können die Mitarbeiter der WfB außerhalb der geregelten Arbeitszeiten ihrer Leidenschaft nachgehen. Derzeit sind ungefähr 15 Spieler mit von der Partie. "Der VfB ist im Kreis Mettmann der erste Verein, der Inklusion umsetzt", lobt Carline Sander, die für die Mitarbeiter der WfB zuständig ist. Im nächsten Jahr feiert die Werkstatt für Behinderte ihr 40-jähriges Bestehen. Die 1200 Mitarbeiter sind zum Beispiel im handwerklichen Bereich tätig und die WFB ist im gesamten Kreis Mettmann mit Werkstätten vertreten.

Dass die Verantwortlichen der Werkstatt mit sehr viel Herzblut arbeiten, ist auf den ersten Blick erkennbar. "Wir leben Inklusion", betont Geschäftsführer Klaus Przybilla, "wenn sie nur geplant und nicht umgesetzt wird, bringt es nichts." Damit es nicht bei einem Training pro Woche bleibt, ist der Eintritt in die Bsub-Liga geplant. In dieser Spielklasse treten Teams aus Nordrhein-Westfalen gegeneinander an.

Die Zusammenarbeit mit der WfB ist nicht das erste soziale Projekt beim VfB. Schließlich schlossen die Langenfelder im vergangenen Jahr einen weiteren Kooperationsvertrag mit DITIB ab (Türkisch-Islamische Kulturgemeinde). Dadurch entstand beim VfB eine Seniorenmannschaft, die in der vergangenen Saison sogar von der Kreisliga C in die Kreisliga B aufstieg. "Wir wollen uns als Verein breiter aufstellen", unterstreicht Sütterle. Bisher ist das dem VfB das ganz gut gelungen.

(fas)
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