Lokalsport Wenn Reiten spannend wie ein Krimi ist

Langenfeld · Bei den Rheinischen Meisterschaften auf Gut Langfort kam das Beste erst zum Schluss. Sebastian Adams und Martin Sterzenbach lieferten sich im Springen ein packendes Duell. Der Monheimer Peter Dieckmann belegte den dritten Platz.

 Medaillengewinner: Peter Dieckmann, der für den Reit- und Fahrverein der Rheingemeinden Monheim startet, zeigte mit Lyon bei den Rheinischen Meisterschaften in Langenfeld ein Top-Turnier.

Medaillengewinner: Peter Dieckmann, der für den Reit- und Fahrverein der Rheingemeinden Monheim startet, zeigte mit Lyon bei den Rheinischen Meisterschaften in Langenfeld ein Top-Turnier.

Foto: Ralph Matzerath

Die Besten im Westen zeigten vier Tage lang ihr Können auf Gut Langfort in Langenfeld. Deshalb gab es bei den Rheinischen Meisterschaften der Reiter glänzende Leistungen im Dressur-Viereck und spannende Springen auf dem Hauptplatz. Herausragend war am Sonntagnachmittag das Drei-Sterne-S-Springen, die letzte Wertungsprüfung im Titelkampf. Sebastian Adams (RSG Niederrhein), der neue Meister, und Titelverteidiger Martin Sterzenbach (RV Lippe Bruch-Gahlen) lieferten sich ein packendes Duell, in dem es am Ende auf ein paar Zentimeter ankam.

Adams gewann das Springen mit Carlo von Kielslück nach einem fehlerfreien Ritt mit 73,25 Sekunden vor Sterzenbach, der mit Balougraf nach 78,39 Sekunden durch war. In der Meisterschaft lagen die beiden Kontrahenten aber gleichauf - null Fehlerpunkte nach drei Prüfungen. Also musste ein Stechen her. Und kaum zu glauben: Es wurde noch dramatischer.

In jeder Wendung, in jedem Sprung und in jeder Kombination gaben die Titelkandidaten in einem atemberaubenden Duell alles. Letztlich triumphierte Adams, denn er lag mit 48,44 Sekunden einen Wimpernschlag besser als der Vorjahres-Meister (49,07). "Das war an Spannung kaum noch zu toppen", fand der wie die Zuschauer begeisterte Turnierleiter Rolf-Peter Fuß. Freuen durfte sich auch der für den Reit- und Fahrverein der Rheingemeinden Monheim startende Peter Dickmann, der mit Lyon fast der dritte Teilnehmer im Stechen gewesen wäre. Auf seinem Konto standen nur 0,25 Fehlerpunkte. Dafür gab es dann in der Meisterschafts-Wertung den verdienten dritten Platz.

Turnierchef Fuß war nicht nur mit dem sportlichen Niveau sehr zufrieden. "Ich bin wieder erleichtert, dass alles total glatt über die Bühne ging. Wir freuen uns schon auf die Rheinischen Meisterschaften 2018", betonte Fuß. Vier Tage Höchstleistungen in Dauerschleife lagen hinter den Organisatoren - von der Reitpferdeprüfung bis hin zu Dressur- und Springprüfungen der Klassen S. Ohne das Helferteam der Landes-Reit- und Fahrschule wäre ein Turnier in dieser Größenordnung undenkbar.

Guten Sport zeigten die Springreiter von der Juniorenklasse bis zur Seniorenklasse in allen Prüfungen. Hier fielen im Vergleich zu den Dressurprüfungen die gut besetzten Starterfelder besonders auf. In einigen Dressur-Wettbewerben wären mehr Starter wünschenswert gewesen. "Vielleicht sind die Ansprüche der einzelnen Wertungsprüfungen zu hoch", bemerkte ein Reiter am Rande des Dressur-Vierecks. Die Auftritte der angetretenen Teilnehmer konnten sich jedoch sehen lassen. Sie zeugten von jeder Menge Klasse und Können.

Die Dressur war ein Heimspiel für Heiner Schiergen (Förderkreis Dressur Neuss), der es auf 141,779 Wertungspunkte brachte. Er verteidigte seinen Titel von 2016 unangefochten - und er holte ihn mit seinem Zweitpferd Aaron. Die beiden lagen klar vor Laura Blackert (Turnier SG Hülsmann), die mit Rasputin W auf 134,807 Punkte kam, und Beatrice Buchwald (RFV Graf von Schmettow Eversael), die mit Hofgraf 130,653 Punkte sammelte.

Das Turnier überzeugte in diesem Jahr erneut durch eine gute und bis in die Details durchdachte Organisation. Offensichtlich hielten jedoch die hohen Temperaturen etliche Zuschauer davon ab, sich selbst im Schatten am Rande des Parcours oder des Dressurvierecks aufzuhalten. Das schmälerte allerdings die Leistungen der Reiter und Pferde nicht im Geringsten. Jubel gab es trotzdem bei jedem Sieg. Er fiel nur ein bisschen leiser aus als sonst.

(sal)
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