Lokalsport Wie so oft: Baumberger schlagen sich selbst

Monheim · Der Fußball-Oberligist war beim 0:2 gegen den TV Jahn Hiesfeld keine zwei Tore schlechter - aber vorne deutlich zu unentschlossen.

 Kopfsache: Kosi Saka (rechts/links Hiesfelds Yannic Melis) und die Sportfreunde fanden die Mittel nicht, die zu drei Punkten geführt hätten.

Kopfsache: Kosi Saka (rechts/links Hiesfelds Yannic Melis) und die Sportfreunde fanden die Mittel nicht, die zu drei Punkten geführt hätten.

Foto: Olaf Staschik

Es wäre auch sehr überraschend gewesen, wenn die beiden Teams die sportliche Welt aus den Angeln gehoben hätten. Auf der einen Seite waren ja die Sportfreunde Baumberg (SFB) beteiligt, die schon vor dem Anpfiff als Absteiger aus der Fußball-Oberliga in die Landesliga feststanden.

Und auf der anderen Seite hatten sie den TV Jahn Hiesfeld zu Gast, für den ebenfalls fast alles gelaufen war. Am Ende durfte das 0:2 (0:1) immerhin als eine Kopie für einige andere Spiele der Baumberger gelten - und sie belegte, warum die Mannschaft von Trainer Salah El Halimi die Klasse nicht halten konnte. Es war eine schwierige Mischung aus einem eigenen Fehler, einem sehr unglücklich entstandenen zweiten Gegentor und dem völligen Fehlen von Effektivität. Die Baumberger hätten sich vermutlich sogar bis Mitternacht oder länger abmühen können, ohne selbst ein Tor zu erzielen.

Die größte Chance bot sich den Hausherren bereits in der dritten Minute, als der von Ivan Pusic auf der linken Seite in Szene gesetzte Louis Klotz einen freien Weg zum Tor hatte - und den Ball rechts neben das Ziel setzte. Wie es entschlossener funktioniert, machten die Gäste vor, als sie einen Fehler der Sportfreunde im Aufbau relativ humorlos zur Führung nutzten und die Hausherren vorübergehend arg aus dem Konzept brachten - 0:1 (19./Damiano Schirru).

Die bis dahin ereignisarme zweite Halbzeit drohte gerade zum Langweiler zu werden, als Hiesfeld mit dem einst in Baumberg tätigen Jörg Vollack als Trainer erneut zur Stelle waren. Pech für El Halimis Mannschaft: Das 0:2 (56.) wäre vermutlich nie gefallen, wenn Fabian Gombarek den Ball voll erwischt hätte. So landete das Spielgerät jedoch bei Yannic Melis, der die Gelegenheit dankbar nutzte. Es sprach für die Moral der Baumberger, dass sie trotzdem nicht aufgaben, sondern um eine Wende kämpften.

"Da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen", fand SFB-Coach El Halimi, "die Bereitschaft war da." Das Glück legte allerdings wieder keinen Zwischenhalt an der Sandstraße ein, denn der sehenswerte Kopfball von Hayreddin Maslar nach einem Angriff über links landete am Pfosten (62.). Weit weniger nahe an einen Treffer kamen Ivan Pusic (73.) und Necati Ergül (78.), die den Ball jeweils über das Vereinsheim und aus dem Platzgelände an der Sandstraße droschen.

In einer weiteren Szene blieb Marcel Kalski hängen (82.), bevor sich Kalski, Erkan Eri und Ivan Pusic gegenseitig die Verantwortung für den Abschluss zuzuschieben schienen - was naturgemäß sehr wenig einbrachte (84.). Auch die folgenden SFB-Bemühungen von Tolga Erginer (84.) und noch einmal Pusic (88./Versuch aus 20 Metern Entfernung) trugen keine Früchte mehr.

"Ich habe von Mannschaften, die in einer vergleichbaren Situation wie wir waren, schon ganz anderes gesehen", fand Baumbergs Trainer. In der Übersetzung war daraus abzuleiten, dass er den Auftritt seiner Mannschaft brauchbar fand. Sein befreundeter Kollege Vollack wollte sich mit dem Wert der Partie nicht mehr lange aufhalten. "Ich glaube, man hat beiden Mannschaften angemerkt, dass nicht mehr so besonders viel auf dem Spiel steht. Wir haben gewonnen. Das war es."

Für Baumberg geht es in den beiden restlichen Spielen darum, den Abschied mit Anstand fortzusetzen. Hier ist die Partie am nächsten Sonntag (15 Uhr) gegen den Letzten VdS Nievenheim wohl sogar eine besondere Prüfung, denn es treffen die beiden nach Punkten schwächsten Rückrunden-Klubs aufeinander. Und es geht erneut nicht darum, die Welt aus den Angeln zu heben. Baumberg ist aber sich selbst schuldig, zumindest noch mal einen Heimsieg zu probieren.

(RP)
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