Lokalsport Wolf sauer über die Art des Pokal-Ausscheidens ihrer Elfen

Leverkusen · Renate Wolf ließ vor der Pressekonferenz nach dem DHB-Pokalspiel gegen den TuS Metzingen auf sich warten. "Das tut mir leid, aber ich musste meinem Team noch drei, vier Takte mit auf den Weg geben", verriet die Trainerin von Bayers Handballerinnen. Ton und Gesichtsausdruck ließen keinen Zweifel daran, dass es bei der Ansprache nach der 23:30 (14:14)-Niederlage keinesfalls um Lob ging.

Während der Hallensprecher mehrfach sagte, es gäbe keinen Grund für lange Gesichter und Metzingens Coach Csaba Konkoly den Leverkusenerinnen sogar zur lange starken Leistung gratulierte, war die Elfen-Trainerin sichtlich angefressen. Die teilweise famose Leistung ihres Teams machte den kollektiven Aussetzer in den letzten 10, 15 Minuten aus ihrer Sicht nur noch schlimmer. "Das kann ich nicht verstehen. Die letzten drei Minuten habe ich sogar das Coachen sein gelassen. Ich bin darüber richtig sauer", schimpfte sie.

Es habe ihr in der Seele weh getan, wie die Leverkusenerinnen das, was sie sich so hart erarbeitet hatten, einfach wegwarfen. Überhastete Würfe ohne jeden Druck, unglückliche Entscheidungen, Undiszipliniertheiten und unnötige Ballverluste waren in der Schlussphase die Zutaten zum Ausscheiden. Dazu kam ein Fehlstart in beide Halbzeiten. Besonders ärgerlich war der Start in den zweiten Durchgang, als Bayer aus drei Metzinger Zeitstrafen binnen acht Minuten keinen Profit schlagen konnte. Auf die Fehlerliste gehörten überdies die Schwäche von den Außenpositionen und insgesamt drei verworfene Siebenmeter (durch Kim Berndt, Sally Potocki und die junge Mia Zschocke).

So angebracht, wie Wolfs kritische Worte waren, hatte mit Einschränkung auch Lob seine Berechtigung. Von der 8. Minute (2:6) bis zum umjubelten Remis zur Halbzeit (14:14) bereitete der Außenseiter dem Favoriten einige Probleme und ließ Träume von einem Sensationssieg gegen den noch ungeschlagenen Titelkandidaten reifen. "Da war ich richtig begeistert", verriet die Trainerin.

Auch nach der Pause kämpften sich die Elfen trotz der Überzahl-Schwäche noch einmal ins Spiel, konnten beim 20:20 ein letztes Mal ausgleichen. In den besten Phasen agierten die Hausherrinnen dynamisch, druckvoll und entschlossen im Angriff und ließen der TuS-Offensive wenig Raum durch ihre oft hellwache, beherzte Verteidigung.

Diese Elemente gilt es nun mitzunehmen in die Liga, wo als nächste schwere Aufgabe das Auswärtsspiel in Buxtehude wartet.

Elfen: Fehr (bis 41.), Zec (bei einem Siebenmeter und ab 41.) - Bijan, Jurgutyte (6), Seidel (2), Braun, Zschocke, Potocki (4), Bruggeman (nicht eingesetzt), Adams, Karolius (5), Berndt, Jochin, Janouskova, Schilk (1), Rode (5/5).

(RP)
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