Monheim Sportler fordern mehr Platz in Turnhallen

Monheim · Karl-Heinz Göbel, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, beklagt den Mangel an Sportstätten. Der Bürgermeister hält dagegen.

 Der Stadtsportverband ehrt Siggi Preuss (l.) und Aleixo Platini Menga (r.). Auch für Werner Geser (2.v.r.) gab es von Karl-Heinz Göbel eine Urkunde.

Der Stadtsportverband ehrt Siggi Preuss (l.) und Aleixo Platini Menga (r.). Auch für Werner Geser (2.v.r.) gab es von Karl-Heinz Göbel eine Urkunde.

Foto: rm-

Ein vielfältiges Buffet, kunstvoll gefaltete Servietten an der langen Tafel und prickelnde Getränke - eigentlich war alles für eine gediegene Feier angerichtet. Doch die ganz große Harmonie fehlte zu Beginn des Neujahrsempfanges, zu dem der Stadtsportverband Monheim ins Achat Hotel eingeladen hatte. Die Situation der Sportstätten sorgte für eine Kontroverse. "Sport braucht Platz", fasste der Verbandsvorsitzende Karl-Heinz Göbel zusammen - und verdeutlichte die These an verschiedenen Beispielen: So sei der Aufschwung des 1. FC Monheim ohne die Investition in einen Kunstrasenplatz kaum möglich gewesen. Die Sportgemeinschaft Monheim wiederum habe unter anderem von der Errichtung der neuen Sporthalle Sandberg im Jahr 2002 profitiert und durch vergrößerte Kapazitäten auch ihre Mitgliederzahlen steigern können.

Doch dann wandte sich Göbel den Problemen zu: So stehe im Zuge der Bauarbeiten, die die Lotten- und Astrid-Lindgren-Schule in einem Neubau vereinen, dort zeitweilig keine Sporthalle zur Verfügung. Zwar soll sich die Hallenkapazität letztlich verdoppeln, der entsprechende Bauabschnitt ist aber erst für das Jahr 2021 vorgesehen. "Wir können doch einer Mutter nicht sagen, sie solle mit ihren Kindern in drei Jahren wiederkommen", sagte Göbel. Gerade im Kindersportbereich gebe es lange Wartelisten. Auch seien nicht immer die Möglichkeiten gegeben, Sportgeräte unterzubringen.

Widerspruch erntete Göbel von Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto): "Ich wundere mich schon, dass wir im kleinen Kreis Dinge gut regeln und die große Bühne dann für öffentliche Kritik genutzt wird", konterte das Verwaltungsoberhaupt. Schließlich investiere die Stadt Monheim insgesamt 21 Millionen Euro in erneuerte und erweiterte Sportanlagen. Im Hinblick auf fehlende Hallenzeiten habe man sich in mühevoller Kleinarbeit auf Vergabekriterien geeinigt, um vorhandene Kapazitäten in der Stadt für möglichst viele Sportler nutzbar zu machen. "Eine Erwachsenengruppe kann auch mal einen Termin zwischen 21 und 22 Uhr wahrnehmen", sagte Zimmermann.

Doch die rund 40 Gäste im Achat Hotel, unter ihnen auch Landrat Thomas Hendele (CDU) und der Kreissportbundvorsitzende Karl-Heinz Bruser, bekamen auch positive Stimmen zu hören: Grundsätzlich habe sich die finanzielle Unterstützung durch die Stadt erheblich verbessert, räumte auch Göbel ein. Er lobte er die Zusammenarbeit mit dem Langenfelder Sportbund und hob die gemeinsamen Lehrgänge hervor. Vollends gedreht hat sich die Stimmung, als der Vorsitzende des Sportverbands drei Ehrungen vornahm: Leichtathlet Aleixo Platini Menga gehört zu den Sportlern des Jahres, hatte allerdings bei der Ehrung im Sommer nicht teilnehmen können. Umso mehr freute sich der Olympiateilnehmer und deutsche Vizemeister im Sprint über 200 Meter über seine goldene Medaille. Für ihre Verdienste um den Monheimer Sport zeichnete der Verband Siggi Preuß, der seit 40 Jahren als Judo-Trainer tätig ist, und Werner Geser, Vorsitzender von Fußball-Oberligist 1. FC Monheim, aus.

(riedel)
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