Anders als unerwünschte Samen wirke sich Regen keineswegs negativ auf das Grün aus. Denn das Wasser wird vom Dach in einen geschlossenen Wasserkreislauf unter das Spielfeld geleitet, von wo es für die Bewässerung des Stadionrasens und der Trainingsanlagen abgepumpt wird. Der mit Sand-Lavasteingemisch verfüllte Untergrund funktioniere wie ein magnetischer Schwamm. "Es könnte sieben Tage pro Woche regnen, auf dem Spielfeld wären keine Pfützen zu sehen", erklärte der Besucherführer die Infrastruktur eines der modernsten Stadien in Europa. Sensoren zeigen an, wieviel Wasser, Sonnenlicht, Wärme oder Salzgehalt der Rasen bekommen hat. Mit Hilfe spezieller Lampen wird Sonnenlicht manipuliert. Nicolini: "Wer Abends am Stadion vorbeifährt und das Dach orange leuchten sieht, weiß, dass sie eingeschaltet sind." Durch Wasser und Sonnenlicht wachse der Rasen so stark, dass er täglich gemäht werden könne, schilderte Nicolini. 32 Kilometer Rasenheizung versorgen die Grasdecke täglich mit 27 Grad, nachts mit 22 Grad. Die Energie komme per Pipeline von der Müllverbrennungsanlage Avea, das Wasser gehe mit einer Temperatur von sechs bis acht Grad in die Dhünn. Das Spielfeld ist zusammen mit dem in der Allianz-Arena in München das größte (68,5 mal 105,5 Meter) der Bundesliga.

Nicolini lenkte die Blicke vom Boden auf das Dach, das weltweit einzige kreisrunde Stadiondach. "Würde man den Kreis als Rad aufstellen, wäre es genau 60 Meter höher als der Kölner Dom. Das Bayerkreuz würde insgesamt 4,5 Mal in dieses Dach hinein passen." Aus dem Stadioninneren führte er die Gruppe unter anderem durch "Premium Lounge" (hier zahlen Besucher rund 5000 Euro für 17 Bundesligaheimspiele), Pressekonferenz-Raum und Gästekabine.

Weitere BayArena-Touren starten am Sonntag, 18. und 25. Juni, 11 Uhr, sowie Freitag, 23. und 30. Juni, 17 Uhr. Vor jedem Heimspieltag werden so genannte Spieltags-Touren angeboten. Anmeldung unter Telefon 01805 040404.