Monheim Stadt hegt Zweifel an LVR-Gutachten

Monheim · Am Standort der Lottenschule ist ein modernes Schulzentrum geplant.

Mit Skepsis betrachtet Bürgermeister Daniel Zimmermann den Antrag des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), das alte Gebäude der Lottenschule unter Denkmalschutz zu stellen. Als Untere Denkmalbehörde führe die Stadtverwaltung eine örtliche Denkmalliste und müsse über die Aufnahme von Denkmälern in diese Liste entscheiden.

"Nach erster gemeinsamer Durchsicht mit Experten enttäuscht das . . . Gutachten sowohl fachlich als auch formal", fasst der Bürgermeister die Zweifel zusammen. Zwar sei es schön, dass der Gutachter die alten Fliesen und Waschbecken in den Fluren wegen ihres historischen Wertes lobe, doch bleibe fraglich, ob dadurch gleich das ganze Gebäude als erhaltenswert anzusehen sei. Das einst für den Schulbetrieb in den 1930er-Jahren konzipierte Gebäude genüge jedoch den heutigen Ansprüchen an einen modernen Unterricht nicht mehr.

"Selbstverständlich werden wir . . . den LVR-Antrag zum Umgang mit dem alten Gebäude sorgfältig und korrekt prüfen", so Zimmermann. "Dass daraus am Ende jedoch tatsächlich eine Eintragung des Gebäudes in die Denkmalliste erwächst, kann ich mir kaum vorstellen. Dafür müsste in der Tat seine so genannte Denkmalwürdigkeit gegeben sein. Denn nicht jedes alte Gebäude ist ja automatisch auch erhaltenswert. Es muss baugeschichtlich beispielgebend für seine Epoche oder zumindest bedeutend für die Stadtgeschichte sein." Anders als der Landschaftsverband müsse die Verwaltung auch schulorganisatorische Überlegungen in ihre Entscheidungen einbeziehen. "Und Fakt ist, dass bei einem Erhalt des alten Schulgebäudes entweder die Astrid-Lindgren-Schule oder die Lottenschule einen anderen Standort bräuchte", sagte Zimmermann. Die Stadt will auf dem heutigen Gelände der beiden Grundschulen für rund 27 Millionen Euro ein modernes Schulzentrum mit neuen und deutlich größeren Gebäuden für beide Schulen errichten.

(pc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort