Langenfeld Stadt kürzt bei Extras für Schulen

Langenfeld · Langenfelds "Qualitätsoffensive" geht weiter, aber deutlich schmaler als bisher.

 Die Quali-Offensive ermöglicht etwa Ausstellungen wie hier von Gutenberg-Realschülerinnen.

Die Quali-Offensive ermöglicht etwa Ausstellungen wie hier von Gutenberg-Realschülerinnen.

Foto: rm-

Seit Langenfeld 2008 schuldenfrei ist, verging kaum ein Jahr, in dem die Stadt für den Haushaltsausgleich nicht an ihre Rücklagen musste. Auch in diesem Jahr steht Kämmerer Detlev Müller vor der Aufgabe, den Gürtel eng zu schnallen - und das bekommen auch die Schulen zu spüren. Für besondere Projekte, die die Stadt im Zuge ihrer "Qualitätsoffensive" im vorigen Jahr noch mit 120 000 Euro bezuschusst hat, wird es 2015 lediglich 50 000 Euro geben.

Ginge es nach dem Kämmerer, wären sogar nur noch 30 000 Euro übrig für Extras wie theaterpädagogische Aktionen, Gesundheitserziehung oder Berufswahlorientierung. Auf Antrag der CDU stockte der Schulausschuss diesen Betrag jedoch jetzt um 20 000 Euro auf. CDU-Ratsherr Bernd Pohlmann verwies auf zahlreiche Projekte, die bereits auf den Weg gebracht worden seien und ohne die Aufstockung ins Leere zu laufen drohten.

Für die SPD ist das ein taktischer Winkelzug der Ratsmehrheit: "Erst streicht Ihr Kämmerer die Qualitätsoffensive zusammen, und jetzt setzten Sie wieder etwas drauf. Unter dem Strich sind es aber 70 000 Euro weniger", begründete Ratsherr Mark Schimmelpfennig die Nicht-Zustimmung seiner Fraktion zum CDU-Antrag. Während sich die SPD enthielt, stimmten die Grünen als einzige Fraktion mit ähnlichen Argumenten wie Schimmelpfennig dagegen. Ratsfrau Beate Barabasch räumte "Sparzwänge" ein: Diese seien bei der ersten Kürzung des Programms ab 2012 ja auch schon berücksichtigt worden. "Jetzt aber sehen wir die Prioritäten beim Sparen woanders, nicht bei der Bildung."

Gestartet wurde die Qualitätsoffensive 2008, nachdem es Langenfeld geschafft hatte, nach mehr als 20-jähriger Anstrengung einen Schuldenberg von 38 Millionen Euro abzubauen und sogar Rücklagen (bis zu 33 Millionen Euro) zu bilden. Der damalige Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) sprach von einer "Bildungsdividende" aufgrund der eingesparten Schuldzinsen. Von 2008 bis 2011 flossen insgesamt 1,1 Millionen Euro in die Qualitätsoffensive an Schulen, von 2012 bis 2014 in der Summe 374 000 Euro. Auch die Kindergärten wurden bedacht: in den ersten vier Jahren mit 250 000 Euro, im zweiten Abschnitt mit 75 000 Euro. Anders als bei den Schulen ist für die Kitas keine Verlängerung der Projektförderung vorgesehen.

Im städtischen Schulamt wurde stets auf den Charakter der Qualitätsoffensive als freiwilliger Leistung hingewiesen: Viele andere Kommunen hätten für solche Extras nicht einen Cent übrig. Die CDU verweist zudem auf das, was dank der zusätzlichen Gelder angeschoben wurde, darunter etwa die Bläserklasse der Kopernikus-Realschule, für die es die nötigen Blech- und Holzblasinstrumente gab.

(RP)
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