Monheim Stadt lässt ihre Wiesen pflegen

Monheim · In den neu angelegten Hochstaudenbeeten im Landschaftspark Rheinbogen hatten sich im Sommer viele Disteln und Unkraut breit gemacht.

 In den Pflanzbeeten wachsen Disteln statt Kräuter. Weil der Boden zu nass war, konnte auch die Wildwiese im Landschaftspark Rheinbogen bisher noch nicht gemäht werden.

In den Pflanzbeeten wachsen Disteln statt Kräuter. Weil der Boden zu nass war, konnte auch die Wildwiese im Landschaftspark Rheinbogen bisher noch nicht gemäht werden.

Foto: RALPH MATZERATH

Dass selbst hier heimische Kräuter und Stauden nicht ohne eine pflegende Hand auskommen, wurde im Sommer deutlich, als sich in den eigens angelegten Hochstaudenbeeten im Landschaftspark Rheinbogen vor allem Disteln und Unkraut breitmachten. So, dass nach der ersten Mahd der sie umgebenden Wiese gar keine genaue optische Trennung mehr zwischen Pflanzinseln und Wiese möglich war.

Erst jetzt hat das städtische Grünflächenamt in Monheim die Ausschreibung für die fortlaufende Pflege der Wiesen auf dem Gelände ausgearbeitet, um diese nach außen zu vergeben. "Wir haben Flächen mit unterschiedlichen Pflegeanforderungen: Gebrauchsrasen, Hochgraswiese und Hochstaudenbeete", sagt Gärtnermeister Jan-Philipp Blume. Der Rasen wird regelmäßig und die Hochgraswiese nur zweimal jährlich gemäht. "Letztere soll sich durch eigene Aussamung verjüngen."

Das Problem: Die Wildwiese wurde auf einem ehemaligen Ackerboden angelegt, der natürlich gedüngt worden war. Je "fetter", also nährstoffreicher, aber ein Boden ist, desto weniger Wildblumen und Kräuter wachsen darauf. Eine Wildwiese gedeiht auf mageren Böden am besten. Nun hatte die Distel, die ohnehin im Boden war, einen Standortvorteil, weil sie bei guter Stickstoffversorgung rasch wächst und langsamer wachsende Blumen und Kräuter verdrängt. Man hätte - um das zu verhindern - die sehr humöse Schicht abtragen oder Sand untermischen müssen, um sie "abzumagern". "Künftig muss die gewünschte Verteilung der Kräuter über die Mahd geregelt werden", sagt Blume. Im Gegensatz zur Distel bräuchten andere Wildstauden nämlich mehr Zeit, um Samenstände auszubilden. "Man muss daher den günstigsten Zeitpunkt für die Mahd abpassen." Der Einsatz von Herbiziden sei wegen des direkten Grundwasserkontaktes in Rheinnähe nicht möglich. Eigentlich hätte inzwischen auch die zweite Mahd der Wildwiese erfolgen müssen. "Aber der Boden war zu nass, man kann die Fläche dann nicht mit großen Maschinen befahren. Die zerdrücken uns alles", so der Gärtner.

(RP)
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