Monheim Stadt will Opladener Straße entlasten

Monheim · Im Süden möchte die Stadt auf der Freibadwiese sowie auf dem Menkgelände Wohnungen bauen und Gewerbe ansiedeln. Die geplante "Nord-Süd-Spange" soll dort den Verkehr entzerren. Heute stellt die Verwaltung im Fachausschuss die Pläne und ein Verkehrsgutachten vor.

 Die Opladener Straße ist zu Hauptverkehrszeiten stark befahren. Der Verkehr staut sich regelmäßig. Die Nord-Süd-Spange soll Abhilfe schaffen.

Die Opladener Straße ist zu Hauptverkehrszeiten stark befahren. Der Verkehr staut sich regelmäßig. Die Nord-Süd-Spange soll Abhilfe schaffen.

Foto: rm-

Es ist nur ein kurzes Teilstück zwischen dem Allwetterbad Mona Mare und der Alfred-Nobel-Straße, von dem sich Chefplaner Thomas Waters eine große Wirkung verspricht. Die sogenannte "Nord-Süd-Spange" soll das dicht besiedelte Berliner Viertel an die Alfred-Nobel-Straße anschließen und den Verkehr auf der in Spitzenzeiten extrem belasteten Opladener Straße (L 402) entzerren.

Außerdem können die Gewerbegebiete entlang der Alfred-Nobel-Straße mit der neuen Verbindung besser an Innenstadt und A 59 angeschlossen werden. Auch mit Blick auf die geplante Wohnbebauung auf der Freibadwiese (130 M) und des ehemaligen Menk-Geländes (126 M) wird eine Entlastung der Opladener Straße notwendig. In einem weiteren Schritt könnten Gewerbe und Häuser am Monbag-See über ein 150 Meter langes Straßenstück von der Opladener Straße (L 402) aus besser erreichbar werden, wenn die Politik mehrheitlich zustimmt. Dafür ist ein "vierter Arm" von der Kreuzung Baumberger Chaussee/Opladener Straße aus nach Süden notwendig. Auf dem vier Hektar großen Menk-Areal ist unter anderem eine hochwertige Bebauung in Ufernähe geplant. Die Erschließung komme auch den Bewohnern im Musikantenviertel zugute, betont Waters. Sie würden ihre Häuser dann direkt über die Haydnstraße erreichen, statt sie - wie jetzt - über die Oranienburger anzufahren. Zwar führe dies auch zu mehr Verkehr an der Beethoven und Haydnstraße; jedoch laut Waters in einer vertretbaren Größenordnung.

Das Planungsbüros VIA hat mehrere Varianten und die Auswirkungen der geplanten "Nord-Süd-Spange für die heutige Sitzung erarbeitet. Die gute Nachricht: "Die geplante Spange führt in jedem Fall dazu, dass 1000 Autos weniger als bisher die Opladener Straße nehmen", freut sich Thomas Waters. "Das ist eine deutliche Entlastung." Er schlägt vor, das Menk-Gelände beziehungsweise das Musikantenviertel direkt an die Opladener Straße anzubinden. Dass dies sinnvoll und notwendig sei, belegten bereits heute genutzte illegale Schleichwege von der Opladener Straße aus.

Auch die Politiker verschließen sich den Vorschlägen nicht. Markus Gronauer (CDU) beispielsweise freut sich, dass es endlich soweit ist und die Pläne aus dem Jahr 2002 wieder hervorgeholt werden. "Das hatten wir alles schon mal, als Thomas Dünchheim Bürgermeister war." Er befürchtet aber, dass die neue Gebietsentwicklungsplanung des Landes NRW weiteren Maßnahmen bis auf weiteres einen Riegel vorschiebe: "Solange das noch in der Diskussion ist, können wir eigentlich nicht planen."

Manfred Poell (Grüne) steht zwar der Nord-Süd-Spange skeptisch gegenüber, weil er dadurch insgesamt mehr Autoverkehr erwartet, doch sei die Situation auf der Opladener Straße derzeit so katastrophal, dass seine Fraktion jede Entlastungsmöglichkeit mittrage.

Für Lucas Risse (Peto) ist "eine klare Tendenz für die "Nord-Süd-Spange" erkennbar. Seine Fraktion, die die Mehrheit im Rat hat, favorisiere auch die Anbindung des Menk-Geländes, lehne hingegen die Öffnung des Musikantenviertels zur Opladener Straße hin ab.

(RP)
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