Ab Heute Brötchentüten mobilisieren gegen Gewalt an Frauen

Langenfeld · In Langenfeld startet heute die Aktion "Gewalt kommt nicht in die Tüte". In vielen Bäckereien bekommen die Kunden in den nächsten Tagen Brot und Brötchen in Tüten gereicht, auf denen ein Aufdruck darauf aufmerksam macht, "dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen leider nach wie vor ein aktuelles Thema ist". So formuliert es die städtische Gleichstellungsbeauftragte Diana Skrotzki, die die Aktion zusammen mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) veranstaltet. Insgesamt werden in Langenfeld rund 21.000 Brötchentüten in Umlauf gebracht, mit denen gegen häusliche Gewalt mobilisiert wird.

 Die Gleichstellungsbeauftragte Diana Skrotzki (l.) und ihre Mitstreiterinnen vom SkF.

Die Gleichstellungsbeauftragte Diana Skrotzki (l.) und ihre Mitstreiterinnen vom SkF.

Foto: Stadt Langenfeld

In Langenfeld startet heute die Aktion "Gewalt kommt nicht in die Tüte". In vielen Bäckereien bekommen die Kunden in den nächsten Tagen Brot und Brötchen in Tüten gereicht, auf denen ein Aufdruck darauf aufmerksam macht, "dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen leider nach wie vor ein aktuelles Thema ist". So formuliert es die städtische Gleichstellungsbeauftragte Diana Skrotzki, die die Aktion zusammen mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) veranstaltet. Insgesamt werden in Langenfeld rund 21.000 Brötchentüten in Umlauf gebracht, mit denen gegen häusliche Gewalt mobilisiert wird.

"Die Brötchentüten sollen Aufmerksamkeit erregen und gleichzeitig Informationen bieten", sagt Skrotzki mit Blick auf die Rückseite der Tüten: Hier sind Telefonnummern abgedruckt, an die sich betroffene Frauen wenden können. Unterstützt wird die Aktion von acht Bäckereien mit ihren Langenfelder Filialen.

Anlass ist der Internationale Gedenktag gegen Gewalt an Frauen am 25. November, der seit 1991 jährlich begangen wird. "Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO von 2013 zeigt, dass weltweit mehr als ein Drittel der Frauen in ihrem Leben Prügel, Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen oder anderweitigen Missbrauch erleben", sagt Skrotzki. Darüber hinaus seien weltweit mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen, darunter auch Flüchtlinge in Deutschland.

Das Frauen- und Kinderschutzhaus und die Interventionsstelle im Kreis Mettmann verzeichnen laut der Langenfelder Gleichstellungsbeauftragten eine Zunahme bei Fällen häuslicher Gewalt. Kreisweit lagen der Interventionsstelle demnach in den ersten zehn Monaten in diesem Jahr 556 Meldungen vor. In Langenfeld lag die Fallzahl bis Oktober bei 46 Familien, in den Frauen und Kinder von Gewalt betroffen sind. Die Bandbreite der Taten reicht von einfacher Körperverletzung bis hin zur Vergewaltigung. "Der ,Schutzraum' zu Hause ist für viele Frauen und Kinder kein Hort der Sicherheit, sondern er wird zum Tatort. Gewalt hat viele Gesichter und ist nicht an eine Nationalität oder Schicht gebunden", weiß Skrotzki. Sie ist nach eigenen Worten für betroffene Frauen oft die erste Anlaufstelle in der Stadt und stellt den Kontakt zu Interventionsstellen, Frauen- und Kinderschutzhaus oder zum Polizeilichen Opferschutz her.

(RP)
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