Weit Gereist Langenfelder Verbindungsmann am Südpol guckt die EM nur zeitversetzt

Langenfeld · Die Schach AG des Konrad-Adenauer-Gymnasiums spielt übers Internet mit "aller Welt". So auch mit Robert Schwarz, der auf der Amundsen-Scott-Forschungsstation am Südpol arbeitet. Dabei interessiert die jungen Schachspieler nicht immer nur der nächste Zug, sie stellen auch neugierige Fragen. Von einigen hat die RP bereits im April berichtet. Aktuell ist es diese Frage: Kann man in der Antarktis eigentlich auch die Fußball-EM gucken?

Die Schach AG des Konrad-Adenauer-Gymnasiums spielt übers Internet mit "aller Welt". So auch mit Robert Schwarz, der auf der Amundsen-Scott-Forschungsstation am Südpol arbeitet. Dabei interessiert die jungen Schachspieler nicht immer nur der nächste Zug, sie stellen auch neugierige Fragen. Von einigen hat die RP bereits im April berichtet. Aktuell ist es diese Frage: Kann man in der Antarktis eigentlich auch die Fußball-EM gucken?

Live leider nicht, antwortet Schwarz, der mit einem weiteren Deutschen zum 48-köpfigen Überwinterungsteam auf der US-Station gehört. "Vielleicht können wir die Deutschland-Spiele nachträglich runterladen, mal schauen, ob es funktioniert", schreibt der "KAG-Verbindungsmann" vom Südpol nach Langenfeld. "Wir haben drei verschiedene Satelliten, jeder ist für ein paar Stunden über dem Horizont, dann gehen die E-Mails raus. Sie gehen dann zum Server in Denver und von dort ins normale Internet", erläutert Schwarz den Postweg. Mit dem Online-Schach klappe es bisher ganz gut, sagt Kersten Linke, der die Schach AG ehrenamtlich leitet. Die Polarschach-Partie läuft bestens. Auf Seiten des KAG zieht Niklas Ulrich mit Weiß. Mit etwas Glück werde es sogar noch einen weiteren Schachpartner am südlichsten Punkt der Erde geben.

Auch für andere Schülerfragen hat Robert Schwarz weiter ein offenes Ohr. Zum Beispiel für diese: Was passiert in der Arktis eigentlich mit dem Inhalt der Toiletten? "Der geht wie alles Abwasser zurück ins Eis", erklärt der KAG-Schachpartner. "Dort haben wir auch unser Frischwasser her - in unterschiedlichen Bereichen. Wir schmelzen Eis ,unterirdisch' und entnehmen dort unser Brauchwasser. Wenn der Hohlraum irgendwann zu groß wird, wird ein neuer angefangen und der alte mit Abwasser gefüllt." Was müsste jemand anstellen, um dich vor Ort zu besuchen, war eine weitere Frage. Laut Schwarz gäbe es zwei Möglichkeiten: "Entweder man bekommt hier einen Job, oder man legt etwa 50.000 US-Dollar für einen Touristen-Flug aus Südamerika hin. Für das Geld würde ich allerdings eher eine Kreuzfahrt in die Antarktis empfehlen - da sieht man mehr." gut

(RP)
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