Gedenkstunde Monheimer wenden sich gegen Ausgrenzung und Gewalt

Langenfeld · Mit einer Gedenkstunde und Kranzniederlegung vor dem Holocaust-Mahnmal am Kradepohl haben mehr als 60 Monheimer der Opfer der "Pogromnacht" vor 78 Jahren gedacht. Neben einer Ansprache von Bürgermeister Daniel Zimmermann wurde die abendliche Zusammenkunft durch Musik- und Wortbeiträge von Schülern der Peter-Ustinov-Gesamtschule und des Otto-Hahn-Gymnasiums geprägt. Im November 1938 zerstörten SA, SS und weitere Handlanger des Hitler-Regimes im gesamten Deutschen Reich Synagogen sowie Einrichtungen, Geschäfte und Wohnungen von Juden und ermordeten mehrere hundert Menschen oder trieben sie in den Tod.

 Zahlreiche Monheimer Schüler trugen mit Kerzenschein zur Gedenkstunde am Kradepohl bei.

Zahlreiche Monheimer Schüler trugen mit Kerzenschein zur Gedenkstunde am Kradepohl bei.

Foto: Spekowius

Mit einer Gedenkstunde und Kranzniederlegung vor dem Holocaust-Mahnmal am Kradepohl haben mehr als 60 Monheimer der Opfer der "Pogromnacht" vor 78 Jahren gedacht. Neben einer Ansprache von Bürgermeister Daniel Zimmermann wurde die abendliche Zusammenkunft durch Musik- und Wortbeiträge von Schülern der Peter-Ustinov-Gesamtschule und des Otto-Hahn-Gymnasiums geprägt. Im November 1938 zerstörten SA, SS und weitere Handlanger des Hitler-Regimes im gesamten Deutschen Reich Synagogen sowie Einrichtungen, Geschäfte und Wohnungen von Juden und ermordeten mehrere hundert Menschen oder trieben sie in den Tod.

Zimmermann wähnt sich nach eigenen Worten "heute, was Vorurteile und Diskriminierung betrifft, in einer ähnlichen Situation wie in den 1920er Jahren ", in denen die Saat für den NS-Terror gesät worden sei. "Seit am 11. September 2001 zwei Flugzeuge in das World Trade Center in New York flogen, seit islamistische Terroristen als Al Quaida, als ,Islamischer Staat' oder als Amokläufer im arabischen Raum, in Frankreich, in der Türkei und anderen Ländern Unschuldige töteten, ist in den Köpfen vieler Menschen eine neue Bedrohung entstanden: Sie glauben, der Islam hätte diesen Terror, diese Gefahr geschaffen.

Demagogen und Populisten mögen diese Angst." Solche Leute hätten sich auch während der Debatte um zwei Grundstücke für Moscheen in Monheim zu Wort gemeldet, sagte Zimmermann. Und räumte ein: "Es war sicher ein Fehler, die Entscheidung schon vor den Sommerferien durchbringen zu wollen. Vielen ging es einfach zu schnell. Und mit Sicherheit hätte ich noch mehr auf alle Parteien im Stadtrat zugehen können." Jetzt, da die Entscheidung gefallen ist, sollten sich die Monheimer jedoch vor die islamischen Gemeinden stellen und weitere Ausgrenzung verhindern, mahnte der Bürgermeister.

gut

(RP)
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