Karl-Heinz Huneke arbeitete damals als Techniker in einem Lebensmittelladen im Ruhrgebiet, in dem Junitta als Verkäuferin angestellt war. "Eigentlich sollte sie mich anlernen", erinnert sich der in Berlin geborene und über Köln nach Langenfeld gekommene 75-Jährige an die Anfänge ihrer Liebe. Junitta, älteste Tochter aus kinderreichem Haushalt, und Einzelkind Karl-Heinz fackelten nicht lange, der Eheschließung folgte konsequenterweise sofort auch der gemeinsame Hausstand am damaligen Wohnort des Gatten. Auch Junitta fand Arbeit in Langenfeld, zuletzt arbeitete sie 31 Jahre als Kassiererin bei einem Discounter. Sohn und Tochter und zwei Enkellinnen komplettierten im Laufe der Jahre die Familie, die 1973 in ein Eigenheim in der Fabriciusstraße umzog. Die Veränderungen Langenfelds in den letzten Jahrzehnten sehen beide differenziert; die Entwicklung der Stadtmitte sei zwar gelungen, aber "früher war Langenfeld schöner, (zu)viel Altes wurde abgerissen."

Gemeinsames Hobby der beiden Ehejubilare sind das gemütliche Haus und der gepflegte große Garten. Der Wohnwagen vor dem Haus deutet auf Fernweh, dabei ist das Befahren holländischer Grachten und Küstengewässer mit dem Motorboot die wahre Leidenschaft der beiden. Karl-Heinz sammelt seit früher Jugend Mineralien - die Sammlung im Keller ist sehenswert. Junitta begleitete ihn gelegentlich auf seine Exkursionen an potenzielle Fundorte.

Das Ehejubiläum wird im kleinen Kreis gefeiert, und beide hoffen auf eine ruhige Feier. Bei ihrer Silberhochzeit, die sie in einem jugoslawischen Restaurant begingen, trübte der beginnende Balkankrieg die Stimmung der Belegschaft. Der Ratschlag, den Karl Heinz Huneke jungen Paare für eine gute Ehe gibt, ist kurz: "Das Eheversprechen erst nehmen, in guten und vor allem in schlechten Zeiten." mmo