Langenfeld Stadthalle hat pro Jahr 700 Veranstaltungen

Langenfeld · Im Redaktionsgespräch spricht Schauplatz-Chef Georg Huff über die hohen Auflagen, die Veranstalter mittlerweile erfüllen müssen. Die WM-Übertragung zum Beispiel war ein Plus-minus-null-Geschäft.

 Georg Huff hat die Redaktion der Rheinsichen Post besucht und über seine Arbeit als Kulturmanager gesprochen.

Georg Huff hat die Redaktion der Rheinsichen Post besucht und über seine Arbeit als Kulturmanager gesprochen.

Foto: RALPH MATZERATH

Am Samstag war er noch in Venedig, doch zum Fußballspiel zwischen Deutschland und Argentinien musste er doch in "seiner" Stadthalle sein: Georg Huff, Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter der Schauplatz Langenfeld GmbH war dabei, als 1000 Besucher das Public Viewing in der Stadthalle besuchten. "Wir mussten rund 300 Leute wieder wegschicken, weil es zu voll war", berichtet er im Redaktionsgespräch in den Räumen der Rheinischen Post.

Was es für Auflagen wegen einer Veranstaltung gibt, das könne sich der normale Besucher kaum vorstellen. Huff hat noch "ruhigere" Zeiten erlebt, doch seit dem Flughafenbrand in Düsseldorf und spätestens seit dem Love-Parade-Unglück in Duisburg ist alles streng geregelt. Die Sicherheitskontrollen: Man durfte kein Deospray mit reinnehmen wegen Brandgefahr. Überhaupt, dass Huff mehr als zehn Sicherheitsleute anheuern musste, macht solch eine Veranstaltung richtig teuer. "Dann stehen noch Fifa und Gema und Gesellschaft für Verwertungsrechte da und wollen etwas abhaben. Am Ende können wir froh sein, wenn die Live-Übertragungen plus minus null ausgehen", rechnet der 50-Jährige vor. An zwei Abenden mit spätem Anpfiff strömten nur 600 Gäste.

Huff ist seit 27 Jahren im Geschäft. Als ausgebildeter Fotokaufmann wurde er Regieassistent und betreute dann kleine Produktionen. "So richtig begann es 1989", erinnert sich Huff. "Damals wurde die Langenfelder Stadthalle nach ihrem Umbau wiedereröffnet und es stellte sich die Frage, wer das Ganze managt." Das war also ein Job, in dem ihm die langjährigen Kontakte in die Kleinkunst- und Kabarettszene zugutekamen. Zur Stadthalle und zum Schaustall am Winkelsweg kam 2000 dann noch das Kino hinzu, wo sich in den nächsten Monaten einiges ändern wird: Im Herbst wird das Projekt Rex 3 umgesetzt.

Wie berichtet, wird für ein großzügigeres Eingangsfoyer der kleinste Kinosaal in einen Anbau verlegt und die Zahl der Sitzplätze dann auf 70 Plätze mehr als verdoppelt. "Rex 1 und 2 werden dann sukzessive umgestaltet und erhalten eine neue Bestuhlung." Immerhin besuchen jährlich etwa 40 000 Menschen das Rex-Kino. Für das Kino ist eine enorme Auswahlarbeit vonnöten. Schließlich kommen, so Huff, deutschlandweit im Jahr 600 neue Filme heraus. In fünf Wochen steigt das Open-Air-Kino am See im Freizeitpark Langfort. "Da zeigen wir sehr aktuelle Stücke."

Huff schließt teilweise schon jetzt die Verträge mit Künstlern ab, die erst in eineinhalb Jahren kommen. So steht schon fest, dass der Kölner Kabarettist Jürgen Becker 2015 sein Weihnachtsprogramm in der Stadthalle aufführen wird. Der Comedian Ralf Schmitz kommt demnächst zur Vorpremiere seines neuen Programms an zwei Tagen. Im Herbst folgen mit Unterstützung der Stadtwerke die Spaßabende. Diesmal wird Ingolf Lück durch das Programm führen. Dann tritt auch noch Bastian Pastewka mit einem Kriminalhörspiel auf. Agenturen mit großen Künstlern würden immer langfristig planen. "Mal eben einen Gig mit einem Star klarmachen, das geht heute nicht mehr."

Wenn man jede Probe und jedes Treffen eines Grüppchens zusammenzählt, kommt die Schauplatz GmbH allein in den Sälen und Räumen der Stadthalle auf fast 700 Veranstaltungen im Jahr. Sie hat 14 fest Angestellte, vom Saalmeister bis hin zum kaufmännischen Leiter, zudem einen Pool von rund 60 geringfügig Beschäftigten. Huffs eigenes Empfinden: "Der Laden läuft!"

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort