Langenfeld Stadtsportverband weist auf Engpässe hin

Langenfeld · Bei der Jahresversammlung fordert der Vorsitzende Karl-Heinz Bruser mehr Sportraum für Vereine.

 Nach ihrer Nutzung als Flüchtlingsunterkunft ist die Turnhalle an der Parkstraße seit Januar wieder für Schul- und Vereinssport verfügbar.

Nach ihrer Nutzung als Flüchtlingsunterkunft ist die Turnhalle an der Parkstraße seit Januar wieder für Schul- und Vereinssport verfügbar.

Foto: rm-

Auf Engpässe für Vereinssportler hat Karl-Heinz Bruser aufmerksam gemacht. Der Vorsitzende des Stadtsportverbands Langenfeld sagte bei der Jahresversammlung in Richtung des anwesenden Bürgermeisters Frank Schneider: "Die Sportplätze sind voll." Nicht nur eine Mannschaft, sondern gleich zwei oder drei würden gleichzeitig trainieren. "Auch die Hallen sind voll."

Bruser appellierte bei der Versammlung im SGL-Zentrum an den Bürgermeister, nicht davon auszugehen, dass die Sportvereine die Hallen nicht bräuchten, da sie ja während der Belegung durch die Flüchtlinge auch zurechtgekommen wären. "Ja, wir haben es hinbekommen", sagte Bruser, "aber die Vereine haben sich zusammengepfercht." Nun sei die Lage ein wenig entspannter, da nur noch die Halle Am Hang von Flüchtlingen belegt sei. "Ich hoffe, Sie kommen nicht auf die Idee, die Halle nachher abzureißen", mahnte er den Bürgermeister und brachte es schließlich auf den Punkt: "Wir brauchen mehr Sportraum."

Schneider erklärte, dass die Halle Am Hang bestehen bleiben solle, jedoch nicht abzusehen sei, wann sie dem Sport wieder zur Verfügung stehe. "Die Flüchtlinge, die dort sind, sollen auch dort bleiben", sagte er. In Hinblick auf den städtischen Haushalt versicherte der Bürgermeister, dass es "keine Veränderungen in negativer Hinsicht" geben werde, allerdings könnten nicht alle Maßnahmen sofort umgesetzt werden.

"Die Langenfelder Sportvereine betreuen schon 7.000 Kinder und Jugendliche", betonte Bruser. Damit seien sie die größte Jugendorganisation der Stadt. "Wenn die Vereine ihren Jugendsport einstellen würden, müsste die Stadt eine immense Anzahl an Sozialarbeitern einstellen oder Bürger könnten nicht mehr auf die Straße gehen." Ausdrücklich erwähnte der Vorsitzende die Bedeutung der ehrenamtlichen Vereinsarbeit. "Wir begrüßen es auch, dass die Stadt mehr junge Familien nach Langenfeld ziehen will. Aber das bedeutet für uns auch, dass wir mehr Arbeit haben." Der Offene Ganztagsbetrieb der Schulen habe die Arbeit in den Vereinen erheblich erschwert. "Wir können erst um 17 Uhr in den Hallen mit unseren Kursen anfangen, auch mit Angeboten für die ganz Kleinen."

Bei Teilneuwahlen des geschäftsführenden Vorstandes wurden Bernd Geuß als zweiter und Ulrich Meyer als dritter Vorsitzender in ihren Ämtern einstimmig bestätigt.

Der Stadt-Sportverband Langenfeld hat derzeit 62 Mitgliedsvereine mit insgesamt 20.500 registrierten Personen. Im Jahr 2016 konnte die Zahl der Teilnehmer am Sportabzeichen-Wettbewerb der Grundschulen von drei auf sechs Grundschulen und von 274 auf 709 Schüler verdoppelt werden. An den Feriensportaktionen haben im vergangenen Jahr rund 900 Kinder teilgenommen.

(sue)
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