Monheim Stadtwette: 400 Besucher sollen tanzen

Monheim · Beim Monheimer Stadtfest vom 27. bis 29. Mai verwandelt sich die City in eine orientalische Partymeile. Höhepunkt ist eine Wette, bei der Bürgermeister Zimmermann gegen UCB-Geschäftsführer Peter Mitterhofer antritt.

 Die Wette gilt, versicherten gestern (v.l.) Brigitte Seele, Daniel Zimmermann, Peter Mitterhofer, Frank Nickel, Rudolf Lohrum und (vorne) Stefanie Kautz.

Die Wette gilt, versicherten gestern (v.l.) Brigitte Seele, Daniel Zimmermann, Peter Mitterhofer, Frank Nickel, Rudolf Lohrum und (vorne) Stefanie Kautz.

Foto: rm-

Pinkfarbener Turban, golden glitzernde Weste, glitzernder Überrock. Als Bürgermeister Daniel Zimmermann gestern beim Pharma-Konzern UCB über die Stadtwette fürs Stadtfest sprach, sah er ein bisschen aus wie Ali Baba. Das Stadtoberhaupt ist guter Dinge und hofft, die Wette zu gewinnen. Auch deshalb hat er schon mal in die Kleiderkiste gegriffen.

400 märchenhaft-orientalisch verkleidete Besucher sollen beim Stadtfest (27. bis 29. Mai, Motto: 1001 Nacht) vor der Hauptbühne an der Krischerstraße mit Zimmermann tanzen. Wettgegner ist UCB-Geschäftsführer Peter Mitterhofer. Wie sich das für Wettgegner gehört, sagt der: "Ich wette, dass Sie das nicht schaffen!" Schafft Zimmermann es doch, muss Mitterhofer zahlen: 3000 Euro. Das ist der vereinbarte Wetteinsatz, und der ist um 1000 Euro höher, als er es im vorigen Jahr war. 2014 musste Zimmermann als Kapitän beim 6. Monheimer Stadtfest 400 als Piraten verkleidete Besucher für einen Piratenchor versammeln und mit ihnen vier Strophen eines Piratenliedes singen. Auch das hatte er geschafft, und Mitterhofer bezahlte.

"Ich wette, dass Sie das nicht schaffen!" Wenn Mitterhofer, der auch verkleidet zum Termin kam, streng guckt und das dann mit seinem österreichischen Akzent sagt, dann nimmt man ihm nicht so recht ab, dass er wirklich möchte, dass Zimmermann verliert. Eigentlich will auch er, dass die Monheimer die Wette gewinnen. Sein Geld geht dann an die Sprach-Bar des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM). So ist es vereinbart.

Die Sprach-Bar ist ein Projekt, bei dem sich jede Woche Ehrenamtler mit Flüchtlingen am Ernst-Reuter-Platz treffen. Es geht darum, sich kennen zu lernen und auch darum Alltagssprache zu erlernen, sagt Frank Nickel, Sozialpädagoge beim SKFM. Die Treffen dort sind so beliebt, dass regelmäßig 60, 70 Leute daran teilnehmen. "Sie platzen aus allen Nähten", sagt Nickel, der auch ankündigte, dass es die Treffen bald auch in Baumberg geben soll.

"Solche Projekte sind wichtig", sagte Mitterhofer. "Sobald sich Menschen kennenlernen, werden Vorurteile abgebaut." Mitterhofer sprach aber nicht nur als Mensch, sondern auch als Unternehmer. Er sagte, man müsse bei der Integration auch langfristig denken. Die Menschen, die da kommen, müssten wir auch deshalb gut integrieren und gut ausbilden, weil sie für unsere Gesellschaft Kapital sind. Und wer weiß, vielleicht tanzt Mitterhofer dann ja sogar beim Stadtfest mit? Ein passendes Kostüm hat er schon.

Für das Stadtfest verwandelt sich die Stadtmitte für drei Tage und zwei Nächte in eine orientalische Aktions- und Partymeile. Es gibt dann Live-Programme auf drei Bühnen, am Sonntag haben auch die Läden geöffnet. Gefeiert wird rund um den Rathausvorplatz, von der Krischerstraße über die Heinestraße bis runter zum Ernst-Reuter-Platz, von der Alten Schulstraße bis in die Altstadt hinein.

(bine)
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