Langenfeld/Hilden Städte bereiten sich auf den Herbst vor

Langenfeld/Hilden · Fast alle Bäume schütteln jetzt ihre Blätter ab. Für die Betriebshöfe bedeutet das viel Arbeit - aber auch für die Bürger.

Wenn sich derzeit die Blätter an den Bäumen verfärben, freuen sich viele Menschen über die farbenfrohe Pracht. Weniger erfreulich ist es allerdings, wenn das Laub Gehwege und Straßen verschmutzt. Dann sind Betriebshöfe und Bürger gefragt, die buchstäbliche Kehrseite des schönen Anblicks zu beseitigen. Das ist vor allem eine Frage der Sicherheit. Nasses Laub birgt für Radfahrer und Fußgänger ein erhöhtes Sturzrisiko. Auch Autofahrer kommen auf dem rutschigen Untergrund bisweilen ins Schleudern. Also muss das Laub schnellstens weg. Die Städte haben dafür unterschiedliche Regeln.

Langenfeld Im Rahmen der Entschuldungsstrategie wurde 2006 per Ratsbeschluss ein Teil der Straßenreinigung an die Bürger übertragen. Im Gegenzug entfiel die Straßenreinigungsgebühr. Für Grundstückseigentümer der weniger befahrenen Wohn- und Nebenstraßen gilt seitdem eine verschärfte Kehrpflicht. Sie müssen Laub nicht nur vom Gehweg entlang ihres Grundstücks entfernen, sondern auch von der angrenzenden Hälfte der Fahrbahn.

Dafür unterscheidet man im Langenfelder Rathaus zwischen stark befahrenen "Stadtstraßen", die vom Betriebshof gereinigt werden, und ruhigeren "Bürgerstraßen", auf denen die Anlieger bei der Reinigung in der Pflicht sind. Bei öffentlichen Grundstücken ist freilich die Stadt zuständig. Wer trotz mehrmaliger Aufforderung seiner Pflicht nicht nachkommt, muss im schlimmsten Fall mit einem Bußgeld rechnen.

Die inzwischen knapp zehn Jahre geltende Regel stößt auch auf Ablehnung. "Es gibt inzwischen viele ältere Anwohner, die lieber wieder ein paar Euro Straßenreinigungsgebühr zahlen würden, wenn sie dafür nicht mehr so oft die Straßen fegen müssen", sagt der ehemalige FDP-Ratsherr Rolf D. Gassen. Zudem seien nur Vorderlieger von der Regelung betroffen - und die Hausbesitzer dahinter nicht. "Das ist nicht ganz fair", findet Gassen.

Patrick Sahm vom städtischen Betriebshof ficht das nicht an. An den Entscheidungen der Politik könne er nichts ändern, sagt der 44-Jährige. "Ab dieser Woche fahren wir Extratouren mit der Kehrmaschine und unsere Kolonnen sind verstärkt unterwegs, um das Laub zu beseitigen." Mehr als 50 Tonnen Blattwerk fallen laut Sahm pro Jahr in Langenfeld an. Zudem laufe derzeit eine dezentrale Sammlaktion von Laub, Grünschnitt und Gartenabfällen aus privaten Haushalten.

Monheim In der Nachbarstadt am Rhein ist die Laubentsorgung einfacher geregelt. "Alle öffentlichen Flächen werden von uns gereinigt und von Laub befreit", sagt Hermann-Josef Rösgen, der als "Teamleiter Grün" die Abläufe im Betriebshof koordiniert. "Das gilt für Parks, Friedhöfe, Spielplätze, Straßen und Fußwege."

Deshalb sind in den kommenden Wochen alleine fünf Kolonnen mit jeweils drei Personen mit dem Laubfegen betraut. Die Kehrmaschinen fahren im Herbst ebenfalls häufiger raus. "Wir legen Sonderschichten ein", sagt Rösgen. Knapp 50 Tonnen Laub fallen in Monheim im Schnitt pro Jahr an. Die Grünabfälle aus privaten Haushalten können im Betriebshof zu den Öffnungszeiten angegeben werden - oder samstags am mobilen Sammelpunkt an der Ecke Krischerstraße/Rheinpromenade.

Hilden Hoffeldstraße, Heerstraße, An den Linden oder St. Konrad-Allee - im Stadtgebiet gibt es viele Ecken, in denen laut Bauhofleiter Ulrich Hanke viel Laub anfällt. "Wir haben rund 6000 Straßenbäume in Hilden", meint der 56-Jährige. Für die Kehrmanschinen seien bereits Sonderschichten geplant. "Die Anwohner sollten das Laub nicht einfach in die Straßenrinne fegen", mahnt Hanke. "Dann kommen die Kehrmaschinen nicht durch - oder sie verstopfen zu schnell."

Auf Hauptverkehrs- und Sammelstraßen ist in Hilden die Stadt zuständig für die Reinigung. Auf Fuß- und Radwegen sowie in verkehrsberuhigten Zonen sind hingegen die Anlieger gefragt. Das sei auch eine Frage der Verkehrssicherheit. "Laub birgt immer auch eine Sturzgefahr und wenn die Anwohner ihren Pflichten nicht nachkommen, können sie durchaus auch für Schäden haftbar gemacht werden." Außerdem sind bei der Stadt Laubsäcke für einen Euro erhältlich. Die Behältnisse werden mit der Mülltonne abgeholt. Sie sind biologisch abbaubar und können bedenkenlos mitkompostiert werden.

Haan Die Gehwegreinigung ist in Haan grundsätzlich Sache der Anlieger. Die Straßenreinigung wird von der Stadt übernommen. Ab der 42. Kalenderwoche fahren die Kehrmaschinen wöchentlich ihre Touren. Zentrale Sammelstellen für die Abfälle gibt es nicht. "Das Laub kann in Biotonnen oder über Komposthaufen entsorgt werden", sagt Heike Lommel aus der Bauverwaltung. Darüber hinaus gebe es etwa 30 Straßen, die als Allee gelten. "Dort verteilen wir Säcke, die vom Betriebshof geholt werden."

(dora)
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