Langenfeld/Monheim Städte setzen auf moderne LED-Technik

Langenfeld/Monheim · Immer mehr Straßenlaternen leuchten durch LEDs. Die flächendeckende Umrüstung wird aber noch Jahre dauern.

 Immer mehr Straßenlaternen leuchten durch LEDs. Die flächendeckende Umrüstung wird aber noch Jahre dauern.

Immer mehr Straßenlaternen leuchten durch LEDs. Die flächendeckende Umrüstung wird aber noch Jahre dauern.

Foto: Stadt

In einem unscheinbaren Nebenraum der Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung (MEGA) ist das "Reich der Lampen" versteckt. So nennt jedenfalls Elektriker Peter Drösser den Lagerraum neben der hauseigenen Werkstatt, in dem unzählige Leuchtmittel und deren Ersatzteile lagern - wahlweise in Pilz-, Zylinder- oder Kugelform. In vielen sind LEDs als Leuchtmittel verbaut.

Mittelfristig werden sie die Natriumdampflampen ersetzen, die im Moment noch einen Großteil der Straßenlaternen in Monheim zum strahlen bringen. "LED-Technik ist die Zukunft", ist sich Drösser sicher.

Gegenüber den bisherigen Leuchtmittel seien die Leuchtdioden in vielerlei Hinsicht im Vorteil: "Sie verbrauchen weniger Strom, sind nicht so wartungsintensiv und haben eine hohe Leuchtkraft und Lebensdauer", meint der Elektroniker. Das haben auch die Städte im Südkreis erkannt. In den Rathäusern wird die Umrüstung vorangetrieben - allerdings mit sehr unterschiedlichem Tempo.

Monheim

Markus Nesseler ist in der Monheimer Verwaltung unter anderem für die Straßenbeleuchtung zuständig. Auch er kennt freilich die Vorteile der modernen Lichter. Trotzdem leuchten in der Rheingemeinde gerade einmal knapp fünf Prozent der rund 4800 Straßenlaternen mit LEDs. Einige sind an der Falkenstraße verbaut. Auch am Grünzug, der Humboldt- und Geschwister-Scholl-Straße verbindet, sind LEDs montiert - ebenso in der Innenstadt entlang der neu gestalteten Bereiche der Krischerstraße.

Ein Grund für den immer noch niedrigen Anteil sind die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten. "LEDs sind trotz fallender Preise immer noch relativ teuer", sagt Nesseler. Auch sein Bereich habe ein Budget, das eingehalten werden müsse. "Wir können jetzt nicht mal eben die ganze Stadt mit LEDs ausrüsten." Demnach ist geplant, den Anteil der modernen Lampen pro Jahr um drei Prozent zu steigern - im Rahmen des normalen Wartungsrhythmus. Entsprechende Vorgaben durch den Stadtrat gibt es nicht.

Monheim verfährt bei der Wartung nach einem Blockprinzip. Die Stadt ist dafür in vier Bezirke unterteilt. Jedes Jahr sind die Elektriker der Mega, die für Betrieb und Wartung der Straßenbeleuchtung zuständig sind, in einem Abschnitt unterwegs, der etwa 1200 Leuchten umfasst. Auf diesem Weg ist sichergestellt, dass jede Lampe spätestens alle vier Jahre gecheckt wird. Wenn ein Leuchtmittel repariert und ersetzt werden muss, prüfen sie, ob der Einsatz von LEDs vor Ort sinnvoll ist. "Wenn das der Fall ist, machen wir es auch", betont Nesseler.

Langenfeld

In der Nachbarstadt ist der Anteil an LEDs ebenfalls noch relativ niedrig. Insgesamt 7021 Leuchtstellen gibt es laut Wolfgang Honskamp, Referatsleiter für Umwelt, Verkehr und Tiefbau im Langenfelder Rathaus. Nur knapp drei Prozent davon leuchtet mit LEDs. "Wir haben vor knapp 25 Jahren flächendeckend Energiesparleuchten in der Stadt eingeführt", sagt der 60-Jährige. "Wenn davon welche ersetzt werden müssen, kommt inzwischen auch LED-Technik zum Einsatz - und vor allem in den Neubaugebieten."

Um allerdings komplett auf die Dioden umzurüsten, sei ein hoher Millionenbetrag notwendig. "Das geht nur Stück für Stück", meint Hohnskamp. "Aber es ist keine Frage, dass LED-Technik viele Vorteile hat." An Bogenstraße, Hans-Sachs-Weg, Kaiserbusch und teilweise in der Innenstadt seien demnach bereits die modernen Leuchten montiert. Bis das in der ganzen Stadt der Fall sein wird, könnten laut Honskamp noch rund 30 Jahre vergehen. "Das ist ein langfristiges Projekt", betont der Refaratsleiter.

Hilden

"Calla" heißt das Laternenmodell, das die Hildener Innenstadt zukünftig ins rechte Licht rücken soll. Ab 2016 sollen sie alle Leuchten in der City ersetzen. Die Umrüstung kostet rund 533 000 Euro. Kämmerer Heinrich Klausgrete verspricht sich durch die im Vergleich zu den bisherigen Modellen deutlich robusteren und wirtschaftlicheren Leuchten eine Ersparnis von rund 70 000 Euro alleine an Stromkosten - pro Jahr.

Viel länger hätte sich der Stadtrat mit seiner Entscheidung für die Umrüstung allerdings auch nicht Zeit lassen können. Denn für die etwa 1000 in die Jahre gekommenen Quecksilberdampfleuchten, die ein knappes Fünftel der rund 5200 Straßenlaternen in Hilden ausmachen und auch in der Fußgängerzone im Einsatz sind, gibt es bald keine Ersatzleuchtmittel mehr. Sie sollen möglichst schnell durch LED-Lampen ersetzt werden. Die kommunale Straßenbeleuchtung in Hilden wird nicht von der Stadt selbst, sondern in deren Auftrag von den Stadtwerken unterhalten und gewartet.

(RP)
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