Langenfeld Strauss Innovation: Filialen haben weiter geöffnet

Langenfeld · Für das vorläufige Insolvenzverfahren der Langenfelder Handelskette werden bis September Voraussetzungen geprüft.

 Dr. Hans Peter Döhmen ist einer von zwei Geschäftsführern.

Dr. Hans Peter Döhmen ist einer von zwei Geschäftsführern.

Foto: rm-

In einem Schwebezustand befindet sich zurzeit die Handelskette Strauss Innovation. Nur wenige Wochen nach dem Umzug der Firmenzentrale innerhalb von Langenfeld hatte sie Ende Juni beim Düsseldorfer Amtsgericht den Antrag gestellt, ein Insolvenzverfahren zu eröffnen. Seither ist der Düsseldorfer Anwalt Horst Piepenburg dabei, als vorläufiger Insolvenzverwalter für die Strauss Verwaltungs GmbH und die Strauss Logistik GmbH die weiteren Schritte zu sondieren.

"Bis zum 1. September wird der vorläufige Insolvenzverwalter sein Gutachten vorlegen, aus dem sich dann die Perspektiven ergeben sollen", sagt Strauss-Pressesprecher Jörg Nolte. Die Frage, ob zur Rettung der Handelskette ein neuer Investor gesucht werden muss, ließ Nolte unbeantwortet. Wichtig sei dies: Zurzeit laufe der Geschäftsbetrieb wie gehabt; sowohl in den 77 Filialen als auch in der Zentrale im Gewerbegebiet Fuhrkamp mit zusammen rund 1100 Mitarbeitern.

Das bestätigt Strauss-Geschäftsführer Dr. Hans Peter Döhmen. Gemeinsam mit Uwe Gramminger leitet der 57-Jährige das Unternehmen, das seit Ende 2014 der Beteiligungsgesellschaft "Mühleck Family Office" gehört. Eigentlich stand im April der Umzug der Zentrale mit etwa 120 Mitarbeitern von der Raiffeisenstraße an die Elisabeth-Selbert-Straße für einen Neubeginn, nachdem das Amtsgericht Ende Januar das Insolvenzverfahren aufgehoben hatte. Und im neuen Domizil sollten laut Döhmen strategische Fehler aus der Vergangenheit "wie etwa Rabattschlachten und nicht konsequent gestaltete Sortimente" nicht wiederholt werden. Stattdessen setze Strauss auf qualitativ höherwertige Artikel und eine von der neuen Kreativ-Chefin Tina Tosti geprägte firmeneigene Handschrift.

Umso überraschender kam dann am 19. Juni die Nachricht des neuerlichen Rückschlags: Die Umsätze gingen nach Unternehmensangaben im März und April deutlich zurück, einige Bestellungen seien nicht zu finanzieren gewesen. Am Insolvenzantrag habe somit kein Weg vorbei geführt.

Nach Noltes Worten wurden und werden alle Filialen gleichermaßen mit Ware bestückt. "Alle Lieferanten sind an Bord." Klarheit zum weiteren Vorgehen müsse Piepenburgs Gutachten bringen. "Es gibt noch keine Vorentscheidungen, mit welchen Filialen es weiter geht und mit welchen nicht." Bei der bislang letzten Restrukturierung wurden 17 Filialen in Deutschland geschlossen; 200 Strauss-Mitarbeiter verloren dadurch 2014 ihren Job.

(RP)
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