Kreis Mettmann Tannenbäume werden zu Kompost

Kreis Mettmann · Die Verrottungsanlage des Kreises Mettmann schließt den Bio-Kreislauf.

Weihnachten hatten sie einen strahlenden Auftritt. Jetzt wurden und werden die ausgemusterten Weihnachtsbäume zu Tausenden abgeholt. Was wird eigentlich aus den Nadelbäumen? Sie werden von der Müllabfuhr eingesammelt und in die gemeinsame Kompostierungsanlage von Kreis Mettmann und Düsseldorf nach Ratingen-Lintorf gebracht. Dort werden die Weihnachtsbäume zu wertvollem Kompost mit Zertifikat verarbeitet, den die Bürger für ihre Pflanzen und Gärten nutzen können. So schließt sich der biologische Kreislauf.

Die Weihnachtsbäume werden geschreddert, mit Bioabfall vermengt und landen dann in der Rottehalle. Die geschredderten Tannen liefern das nötige, luftige Material. Der Betrieb macht sich einen natürlichen Zersetzungsprozess zunutze. Was in der freien Natur Jahre dauern würde, wird in der Rottehalle auf acht bis zwölf Wochen verkürzt - indem die Mikroorganismen ein "Wohlfühlklima" bekommen. Das feuert den Zersetzungsprozess an. Im Kern der dampfenden Misthaufen in der Rottehalle steigt die Temperatur bis auf 60 Grad Celsius. Dadurch werden auch Krankheitserreger und Samen abgetötet.

Einmal in der Woche werden die fünf mal fünf Meter großen Mieten umgesetzt. Sauerstoffgehalt und Temperatur in Abluft und Mietkern überwacht ein Computer. Hat eine Miete die etwa 50 Meter lange Rottezeile durchlaufen, landet der Frischkompost im Lager. Dort wird er gesiebt: Die Körnung von 30 Millimetern wird für die Landwirtschaft abgesiebt. Der Kompost für Privatkunden ist feinkörniger und wird für weitere zwei Monate zum Ausreifen gelagert. Die Kompostierungsanlage verwandelt mehr als 100.000 Tonnen biologische Abfälle pro Jahr in 55.000 Tonnen Qualitätskompost und 12.000 Tonnen Brennstoffe für Biomasseheizkraftwerke und Holzschnitzelheizungen.

(cis)
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