Langenfeld Umbau für 5,6 Millionen Euro

Düsseldorf · An der Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche an der Virneburgstraße werden noch in diesem Jahr die aus den 1960/70er-Jahren stammenden Gebäude abgerissen und bis Anfang 2009 durch einen Neubau ersetzt.

Für Leanda (10) war gestern ein großer Tag. Mit Schienen an den Beinen legt das auf den Rollstuhl angewiesene Mädchen ganz allein ihre ersten Schritte zurück. Zielsicher steuert das Mädchen in der Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche an der Virneburgstraße das Zimmer von Schulleiterin Gabriele Klotz (58) an. „Toll, was du kannst“, freut sich die Rektorin mit Leanda und den Therapeutinnen, die sie begleiten. Auch die Förderschule selber wird bald einen großen Schritt nach vorne machen: Der Kreis Mettmann lässt die von Kindern aus Langenfeld, Monheim, Hilden und Haan besuchte Schule für alles in allem 5,6 Millionen Euro umbauen.

153 Mädchen und Jungen

153 Mädchen und Jungen werden zurzeit an der Virneburgschule unterrichtet. In der Regel sind sie seit ihrer Geburt geistig behindert, 17 von ihnen sind zudem auf den Rollstuhl angewiesen. In Klassenstärken von sieben bis 13 durchlaufen die Kinder und Jugendlichen elf Pflichtschuljahre, werden danach in einem Berufsbildungsjahr auf einen Arbeitsplatz in den WFB-Behindertenwerkstätten des Kreises vorbereitet.

Die individuelle Förderung steht bei der Arbeit der 43 Lehrkräfte und drei Krankengymnasten im Vordergrund, betont die Rektorin. „Wir schauen, welche Fähigkeiten die Kinder mitbringen.“ So müssten gerade die Jüngeren motorisch besonders intensiv gefördert werden, zumal sich das Bewegungsvermögen auf die Wahrnehmungsfähigkeit auswirke. „Ganz wichtig ist auch die lebenspraktische Seite. Die Schüler sollen so selbständig wie möglich werden, sich selber anziehen, kleinere Mahlzeiten zubereiten oder etwa in Räumen und im Straßenverkehr zurechtfinden.“

Allein das 1981 errichtete Hauptgebäude mit Schwimmbad, Turnhalle, Mensa, Verwaltung sowie einigen Werk- und Klassenräumen wird stehen bleiben; und eine Rampe zur Nutzung der Räume im Obergeschoss bekommen. Die übrigen über das Schulgelände verteilten Flachbauten aus den 1960/70er-Jahren, die nach Klotz’ Worten schlecht isoliert sind und zuletzt immer reparaturanfälliger waren, werden nach den Sommerferien abgerissen und durch neue Trakte ersetzt. Bis alles Ende 2008/Anfang 2009 fertig ist, unterrichten die Lehrer überwiegend in Containerbauten, die demnächst aufgestellt werden.

Zusätzliche Begegnungsflächen

„Der Neubau wird unsere Arbeit erleichtern und mit vielen zusätzlichen Begegnungsflächen das Miteinander weiter fördern“, blickt Gabriele Klotz nach vorne. Je drei Klassen bilden in dem neuen Trakt eine Einheit mit zugeordneten Förder- und Pflegeräumen. „Die Flächen sind einfach besser aufgeteilt. Das erleichtert die Aufsicht und allein schon von der Ästhetik her werden sich die Schüler dort wohl fühlen.“

So wie Benjamin, Marcel, Melvin, Natascha, Yasmina, Sergen und Jan. Die Mädchen und Jungen aus der Mittelstufe bliesen gestern mit ihrem Lehrer Bernd Schöpper Luftballons auf. „Wir basteln ein großes Osterei aus Pappmaché“, verrieten sie der RP.

(RP)
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